Wölfe

[Paddy1]

Plötzlich scheinen sie überall in Deutschland zu sein
Die einen freuen sich darüber, die anderen haben Angst.

Was sagt ihr zu den Wölfen?

 

[rumo1]

Find ich gut
Sie gehörten ursprünglich zu unserer Fauna und sollten auch wieder hier heimisch werden.
Man sollte das natürlich nicht verharmlosen und verniedlichen und Respekt vor den Tieren sollte gegeben sein.

 

[*Mischling*]

Ich finds nicht so prickelnd. Gehörte ursprünglich dazu ist auch ein verdammt weites Feld.

Mal als Beispiel: Die Wildschweine sind hier auch heimisch, toll findet die aber scheinbar auch keiner oder zumindest kaum wer. Inzwischen sind die eher ne Plage als alles andere, graben Gärten um und verjagen Spaziergänger. Beim Wolf wird das nicht viel anders sein. Das ist nunmal ein Tier, das sein Revier auch für sich beansprucht. Die angebliche Angst vor dem Menschen halte ich für ein Gerücht. Ein paar Generationen von Wölfen und die sitzen dir genauso vor die Haustür, wie es die Füchse hier schon lange tun. Und gerade mit Hund finde ich das nicht sonderlich witzig, wenn der Wolf dann meint, wir bedrohen sein Revier.
Zum Glück gibt es bei mir in der Gegend bei weitem nicht genug durchgängige Waldfläche, sodass sich der Wolf da heimisch fühlen dürfte. Tiefer drin im Schwarzwald sieht das schon anders aus.

 

[rumo1]

Wildschweine haben keine natürlichen Feinde mehr hier und breiten sich dementsprechend aus. Ich hab weitaus mehr Respekt vor Wildschweinen als vor Wölfen, wenn man mal vor ner Bache gestanden hat die auf Angriff aus ist, ist man froh, wenn da ne Zaun ist über den man rüber kommt

Generell ist das Thema recht schwierig, man muss eben die Bevölkerung aufklären. In anderen Ländern funktioniert das zusammen leben auch, da streunen die Wölfe auch nicht Rudelweise durch die Städte. Normalerweise kann man sich bei Wolfsbegegnungen zurück ziehen, ohne dass die Tiere reagieren.

 

[*Mischling*]

Was hat denn der Wolf für natürliche Feinde?

Das Problem ist, dass uns Menschen scheinbar wegen mangelnder gefährlicher Wildtiere oder was auch immer die natürliche Scheu fehlt. Viele Wanderer füttern Wildtiere an oder marschieren direkt durchs Unterholz, ohne sich Gedanken über die Folgen zu machen. Zusätzlich wird der natürliche Lebensraum für Wildtiere immer kleiner, was sie noch weiter zu den Menschen treibt. Warum sollte das beim Wolf anders sein? Ich hab hier schon lange keinen Fuchs mehr gesehen, der vor mir geflohen wäre. Und in die Wohngebiete kommen die Tiere bei Nacht schon lang, selbst tagsüber hab ich schon Füchse hier gesehen (wohnen am Wald).

 

[rumo1]

stimmt der hat keine natürlichen Feinde. Normalerweise sollte es eben auch so sein, dass sich das selbst regelt. Wölfe fressen Wild, Wild wird reduziert, Wölfe dementsprechend auch.

Das was du beschreibst sehe ich auch als Problem, für das eben eine Lösung gefunden werden sollte. Es spricht auch niemand davon Massenweise Wölfe durch unsere Städte ziehen zu lassen (jedenfalls hoffe ich das), aber da wo sie hinpassen, sollen sie gern leben dürfen.

 

[*Mischling*]

Das Ding ist: wie bekommst du sie raus? Deswegen fand ich das Beispiel Wildschwein so passend. Die leben inzwischen in Stadtparks und raus bekommst du sie da nicht. Einfangen kannst du vergessen, Gift und Schüsse sind in solchen Gebieten verboten.
Ich seh das Problem halt darin, dass der Mensch zu langsam lernt, das Wild in Ruhe zu lassen, und dann haben wir das Problem, aber keine Lösung. In den Ländern, in denen es schon lange Wölfe gibt, gehen die Menschen eben auch anders damit um.

Ich sag ja nicht, dass man ihn abschießen soll, wenn er über die Grenze läuft. Aber wenn man mich fragt, ob ich es toll oder positiv finde, muss ich nein sagen.
Außerdem: Was ist mit den heimischen Tieren? Der Feldhase ist nicht umsonst Wildtier des Jahres. Was soll der Wolf (und der Fuchs) fressen, wenn die Feldhasen ausgerottet sind? Dass die Natur gewisse Dinge regelt glaube ich bei so viel menschlichem Einfluss leider nicht.

 

[rumo1]

In den Ländern, in denen es schon lange Wölfe gibt, gehen die Menschen eben auch anders damit um.

und da finde ich sollte man ansetzen. Die Bevölkerung aufklären und Ängste ernst nehmen.

Ja leider hat der Mensch schon viel zu stark eingegriffen. Der Feldhase darf trotzdem weiter bejagdt werden, jedenfalls hier.
Wölfe und Füchse fressen ja nicht nur Feldhasen. Wölfe jagen Rehe und auch junge Wildschweine, außerdem Kaninchen und auch Kleinzeugs. Der Fuchs erlegt in erster Linie Kaninchen und kleine Nagetiere. Insgesamt sollte das alles mal überarbeitet werden. Aber des ist wohl ein anderes, recht schwieriges Thema.

 

[*Mischling*]

Klar fressen die nicht nur Hasen, sonst hätten die Schäfer nicht so ne Panik.^^
Aber Rehe sind ja nun auch nicht in Massen vorhanden. Überhaupt ist das Gleichgewicht da schon schwer aus dem Lot. Ob der Wolf da überhaupt was dran ändert?
Nager sind viele vorhanden, die werden aber auch entsprechend oft vergiftet. Und auch da kommt es auf das jeweilige Tier an. Bestimmte Mäusearten sind ebenfalls schon bedroht.

Wie gesagt, ich finds schwierig. Und ich finds schade, dass man ein wenig den Eindruck bekommt, dass seitens Natur- und Artenschützer viele Ängste nicht ernst genommen und einfach abgetan werden, während andere Interessengruppen richtig gehend Panik machen.

 

[rumo1]

Eben, ich finde man sollte da ganz klar sagen, mit was man es zu tun hat. Wölfe sind nunmal Raubtiere, dass soltle auch ganz klar so gesagt werden.

Ich finde, wenn ein Teil der Tierarten zurückkommt, die eben ursprünglich hier beheimatet ist, sollte man das eben zulassen. Vielleicht trägt es zumindest einen kleinen Beitrag dazu bei, dass das Gleichgewicht wieder ein wenig mehr hergestellt wird.
Aber eben ohne das ganze zu verklären.

 

[Paddy1]

Ich denke, bei Fuchs und Wildschwein sind die Probleme vom Menschen gemacht.

Die Bauern bekommen hohe Subventionen damit sie die Felder mit bestimmter Frucht bestellen.
Ein Himmel auf Erden für die Wilschweine wenn die Wahl auf den Mais fällt, z.B. hier gibt es ein Maisfeld neben dem anderen.

Die Füchse kommen in die Städte, wegen dem Abfall (Gelber Sack, Komposthaufen etc.) und weil es in vielen Parks Kaninchen gibt.

Wildschweine, wie auch Füchse, haben keine Schonzeiten, auch nicht während der Paarunszeit oder wenn sie Junge aufziehen.

Wenn ich mir dann so die Zahlen der Jäger anschaue, wie viele Tiere sie geschossen haben, dann die Zahlen dazu rechne, wie viele Verkehrsunfälle es mit Rehen und Wildschweine gibt, kann man nicht behaupten, dass es wenig Rot- oder Schwarzwild in unseren Wäldern gibt.

 

[*Mischling*]

Von welchem Bundesland sprichst du denn wegen der Schonzeiten? Das kann ja durchaus unterschiedlich sein. Gerade in BW war das beinder letzten Änderung in diesem Jahr auch Thema.

Die Wildschweine sind da auch recht interessant, da die scheinbar durch verstärkte Bejagung auch schneller reproduzieren.

Aber wie du sagtest - von Menschenhand geschaffene Probleme. Ein Fuchs wird nicht ohne Zutun zahm. Aber eben sowas befürchte ich halt auch beim Wolf.

 

[Paddy1]

Ich kenne kein Bundesland, wo Schonzeiten für Füchse oder Wildschweine sind.

Der Wolf ist von Grund auf viel scheuer als der Fuchs. Es gibt auch sehr viele Möglichkeiten einen Wolf zu vertreiben

 

[*Mischling*]

http://schonzeiten.de/jagdzeiten-bw-baden-wuerttemberg-jagd/

Zwei Monate für Schwarzwild, vier für Füchse in BW.
Alternativ kann man auch hier schauen: https://www.jagdverband.de/node/4749

 

[Paddy1]

Dankeschön!
Ich klicke mich mal durch die einzelnen Bundesländer
Davon wußte ich jetzt noch nichts

 

[rumo1]

Mal dazu die Nabu Wolfskonferenz ins Wolfsburg heute, kann man live mitverfolgen http://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/nabu-aktivitaeten/17126.html