Welche Klinik ist besser für Gebärmutter-OP? Erfahrungen?

[Mortisha]

Hallo,

bei meiner Häsin (Amazone) muss die Gebärmutter entfernt werden (bitte nicht mit Kastration verwechseln, da werden die Eierstöcke entfernt).

Ich habe zwei Kliniken gefunden. Eine davon sieht definitiv eine Nachuntersuchung nach 2-3 Tagen vor und eine medikamentöse Behandlung über 10 Tage, die andere empfiehlt eine Nachuntersuchung nur bei Bedarf und medikamentöse Behandlung nach der OP eher nicht.

Was meint ihr, welche der Kliniken besser geeignet ist? Hat jemand schon Erfahrungen mit dieser OP gemacht? Ich möchte Amazone keinen zusätzlichen Tierarztbesuch zumuten, und nachdem ich so etwas bisher keines meiner Tiere eine solche OP hatte, bin ich mir nicht sicher, ob die Nachsorgeuntersuchung und die Medikamente danach als notwendig einzuschätzen sind.

Ich freu mich über Meinungen!

 

[Betty&Barny]

Hallo,

eine Kastration ist die Entfernung der Gebärmutter, alles andere ist eine Sterilisation.

Bei uns war es so, dass ich Betty 2 Tage nach der Op zur Kontrolle vorgestellt habe und dann 10 Tage später zum Fäden ziehen.

Ich denke eine medikamentöse Behandlung ist gerade bei deinem Kaninchen dann ganz wichtig, da sie ja bereits eine Entzündung hat. Außerdem ist eine Schmerzmittelgabe unabdinglich, manchmal auch über ein paar Tage.

Ich selber würde die Klinik nehmen, die nach 2/3 Tagen eine Nachkontrolle macht, klingt für mich erfahrener.

 

[Mortisha]

Hallöchen,

seltsam, einer von den Ärzten mit denen ich die letzten Tage telefoniert habe hat ausdrücklich darauf bestanden, dass Kastration nicht die Entfernung der Gebärmutter ist. Wie auch immer, das Ding muß raus und ich hab mich für die Klinik entschieden, die einen Nachsorgetermin vorschreibt

Gabs bei Betty Schwierigkeiten nach der OP? Ich hab gehört, dass Kaninchen oft an den Nähten knabbern, auskühlen können, aufhören zu fressen oder vom "Partner" getrennt werden müssen...

Danke für deinen Post!!

 

[Betty&Barny]

Also bei Betty war es so, dass ich sie wach (ganz wichtig) abgeholt habe und Zuhause separat im "Krankenlager" hatte. Dies bestand aus einem Käfig und Gehegeelementen davor, also knapp 1 m². Mehr brauchen sie auch erstmal nicht, da sie sich eh nicht so viel bewegen und auch gar nicht sollen.

Die erste Nacht hatte ich sie einzeln sitzen, damit ich sehe ob und wieviel sie frisst, ob sie pullert und böbbelt und damit sie in Ruhe "ausnüchtern" kann.

Am nächsten Morgen habe ich Betty wieder zu Barny gesetzt, es tat beiden sichtlich gut. Man muss es an seinen eigenen Kaninchen entscheiden, ob man trennen muss.

Manche Tiere neigen dazu, den kranken Partner zu attackieren, zu rammeln, zu stressen o. ä. . Bei uns ist es so, dass sich liebevoll um den Kranken gekümmert wird und deshalb nie ein Grund zur längeren Trennung bestand.

Prinzesschen konnte noch nicht mal sicher auf 2 Pfötchen stehen, aber knabberte dann schon an der Naht rum. Manche TÄ machen ein Pflaster drauf, wir hatten nur Silberspray. Also hat sie einen Body in Form einer Socke angezogen bekommen und gut war.

Damit sie genug Wärme bekommt stand sie recht nah an der Heizung (war Weihnachten) und ich hatte eine Rotlichlampe aufgestellt. Aber in etwas Entfernung und so, dass diese nicht alles ausleuchtet, damit sie flüchten kann, wenn es ihr zu warm wird.

Wichtig ist, dass die Tiere nach einer Op innerhalb von 24 Stunden wieder anfangen zu fressen. Ich habe alles geholt, was sie sonst futtert und habe es ihr so aller 30 Minuten vor die Nase gehalten. Abends hat sie dann auch reingebissen, wahrscheinlich eher entnervt, aber sie hat gefuttert.

Nach fast 4 Wochen, die Fäden waren schon lange raus, war die Hautnaht wieder offen. Bei ihr war es so, dass sich ein kleiner Abszess neben der Naht gebildet hat, der das Aufplatzen hervorgerufen hat. Das hatte der TA allerdings schon beim Fäden ziehen übersehen.

Wir haben sie dann noch einmal nähen lassen, dann war alles gut.

Achso wichtig ist auch, dass sie erstmal nicht springen können. Ich habe alle Häuschen und Aussichtsplätze rausgeräumt und die Rampe vom Stall abgeschraubt.

Man sagt so 14 Tage sollte man alles Erhöhte draußen lassen.

 

[Yokuki]

mal zum Aufklären der Kastration/Sterilisation:

Kastration: Entfernung der Keimdrüsen. Man unterscheidet weiterhin zwischen einer Ovarektomie = Entfernung der Eierstöcke und einer Ovariohysterektomie = Entfernung der Eierstöcke + Gebärmutter.

Sterilisation: Enthebung der Funktion der Keimdrüsen. Man belässt die gesamten Organe im Körper, aber die Eierstöcke bzw. Hoden werden ihrer Funktion enthoben - sozusagen unfruchtbar gemacht.

Wegen der Kliniken: Mir sagt die mit der Antibiotikagabe und Nachsorge eher zu. Auch wenn Antibiotika beim Kaninchen manchmal problematisch sind, da sie auch die "guten" Bakterien der Darmflora zerstören, ist und bleibt die OP mit einer Bauchhöhleneröffnung verbunden. Die Bauchhöhle ist sehr empfindlich für Keime und auch wenn der Tierarzt steril arbeitet, kann er ja nicht die Raumluft keimfrei machen. Daher ist eine Antibiotikagabe sinnvoll, denn eine vereiterte Bauchhöhle ist ein Grund zur Euthanasie.

Nachkontrollen sind bei Kaninchen ebenso wichtig, da sie sich gerne die Fäden anknabbern und der Tierarzt kann sofort erkennen, ob sich vllt eine Wundheilungsstörung einschleicht.

Darf ich fragen warum dein Kleines operiert wird? Mich wundert nämlich die ausschließliche Entfernung der Gebärmutter, das ist äußerst selten!

LG,
Yokuki

 

[Mortisha]

Ach so ist das, dann stimmen ja quasi beide Varianten...

Da bin ich ja beruhigt, dass ihr das auch so seht

Bei meiner Kleinen ist die Gebärmutter entzündet, und die TÄ meinte, das geht von selber so gut wie nicht weg und was anderes kann man da wohl nicht machen. Und wenn man abwartet, könnte es irgendwann zu spät sein. Naja, noch ist sie recht fit und ärgert ihr Männchen, ich lasse die OP lieber noch machen, solange sie einigermaßen widerstandsfähig ist.

LG! Alex

 

[Yokuki]

ah okay... Dann wird Dein TA mit Sicherheit auch die Eierstöcke entfernen.

Denn diese sind quasi die Fortsätze der Gebärmutter und wenn die Gebärmutter entfernt wird, hängen die Eierstöcke da mit dran.

Damit Du Dir das besser vorstellen kannst, habe ich mal ein Bild herausgesucht:
http://www.teamkinderwunsch.info/Bilder/kinderwunsch2.gif

Das ist zwar vom Menschen, aber die grundlegende Anatomie ist gleich.
Aber das ganze kennst du sicherlich - als Frau beschäftigt man sich ja auch mit dem eigenen Körper 8)