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Stefan11

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Farbratten Info
Einige Einsteigertipps für neue Rattenhalter und solche, die es werden wollen.

Allgemeines
Unsere Farbratten stammen von den Wanderratten (Rattus norvegicus) ab. Farbratten werden ca. 1,5 bis 3 Jahre alt und erreichen eine durchschnittliche Größe von 22 -26 cm Länge (ohne Schwanz). Der Schwanz misst zusätzlich etwa 18 - 22 cm. Sie werden ca. 250 - 600 Gramm schwer.

Soziales und Vergesellschaftung
Ratten sind sehr soziale Rudeltiere und dürfen von daher niemals allein gehalten werden! Die Tiere brauchen Artgenossen um sich an sie anzukuscheln, sich gegenseitig zu putzen und zu spielen. Halten Sie immer nur gleichgeschlechtliche Tiere zusammen um Nachwuchs zu vermeiden.
Gemischt-geschlechtliche Gruppen sollten nur gehalten werden, wenn die Böcke kastriert sind!

Zwar sind Ratten sehr sozial, aber sie sind schwer zu vergesellschaften, da sie Rudelfremde Tiere erstmal nicht besonders mögen. Neue Ratten dürfen also auf keinen Fall einfach so zu alteingesessenen Tieren dazu gesetzt werden. Die Tiere sollten sich erstmal nur in einem unbekannten Auslauf kennen lernen, vertagen sie sich dort nicht, müssen sie erstmal in Gehegen nebeneinander wohnen, täglich wird dann die Einstreu zwischen den Gehegen getauscht, damit die Tiere einen Rudelgeruch annehmen. Es wird dann wieder versucht, die Tiere zusammen laufen zu lassen. Vertragen sich die Tiere beim Auslauf an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen, dann dürfen sie zusammen in ein Gehege. Dieses sollte vorab gründlich gereinigt werden und mit neuen Einrichtungsgegenständen versehen werden - bleibt auch hier dabei und beobachtet die Tiere gut, so lange sie nur ein wenig Raufen, quieken und sich gegenseitig bespringen und putzen ist alles ok, beißen sie sich, werden sie sofort getrennt! Es ist einfacher, zwei sehr junge Tiere zusammen zu bringen. Allerdings darf niemals ein Baby unter 8 Wochen zu unbekannten alten Tieren gesetzt werden.

Neue Ratten ziehen ein

Vor dem Kauf sollte die ganze Familie sich auf Allergien (Staub, Ratte) testen lassen. Außerdem sollte einem sehr klar bewußt sein, dass Ratten einen etwas strengen Eigengeruch haben und dass Ratten als echte Nager die Wohnungseinrichtung beim Auslauf stark beschädigen. Für echte Ordnungs- und Sauberkeitsfanatiker sind Ratten also absolut nicht geeignet.

Fragt erstmal im Tierheim nach Ratten, oder schaut auf die Internetseite des VdRD, dort werden Deutschlandweit Notfallratten vermittelt. Werdet ihr da nicht fündig, dann sucht nach Züchtern oder fragt im Zooladen, oft gibt es dort Futterratten die leider nicht immer gesund sind, aber auch ein schönes Zuhause verdient haben.

Ratten eignen sich gut für Kinder ab 10 Jahren sowie, für Erwachsene und berufstätige Menschen. Sie sind aber doch recht empfindlich und schnell ist so ein Rattenschwanz abgerissen, von daher sind sie keine Spieltiere für kleine Kinder! Es müssen außerdem natürlich immer Erwachsene die Pflege der Ratten überwachen.

Eingewöhnung neuer Ratten
Wenn die Ratten einziehen, ist natürlich ihr neues Gehege schon fertig eingerichtet, da dürfen sich die Tiere dann ein bis zwei Tage langsam eingewöhnen. Retet mit den Ratten und lockt sie zu Euch heran (mit einem Leckerchen, einer Nuss, einer Rosine, ungesüßtes Poppcorn). Erst wenn die Ratten keine Scheu mehr zeigen, könnt ihr sie hochnehmen und auch streicheln - das kann schnell gehen, es kann aber auch zwei Wochen, oder länger dauern.

Richtiges hochnehmen
Stützt beim Hochnehmen alle vier Beinchen mit den Händen ab, traget die Ratten mit beiden Händen vor der Brust. Tragt nur sehr zahme Ratten in der Wohnung auf der Schulter. Wollt ihr mit den Ratten das Haus verlassen, gehören die Tiere in eine geeignete Transportbox. Schon zu oft sind die Tiere vor Angst dann doch mal von der Schulter gesprungen, dabei können sich die Tiere verletzen und sogar verlohren gehen.

Auslauf
Achtet darauf, dass die Ratten beim Auslauf keine Kabel, Zimmerpflanzen und andere giftige Sachen annagen. Gebt den Tieren mindestens eine Stunde am Tag Auslauf, den ihr mit Pappkartons und verschiedenen Spielen aufregend gestalten könnt. Wenn die Ratten versuchen, dabei hinter den Schrank zu kommen, dann stellt etwas davor, gut geeignet sind günstige Hartfaserplatten aus dem Baumarkt, daraus kann man sich auch einen zusammenklappbaren Auslauf bauen. Einfach 10 Platten 40 x 40 cm groß im Baumarkt zurechtschneiden lassen und an der schmaleren Seite mit Gewebeklebeband zusammen kleben. Diesen Auslauf kann man schnell aufstellen oder vor Schränke und Betten stellen, damit die Ratten dort nicht hin kommen. Gebt den Ratten aber nur dann Auslauf, wenn sie schon zahm genug sind, damit ihr sie einfangen könnt - klappt das noch nicht so ganz, ist es ratsam, sie erstmal nur im Bad oder Flur laufen zu lassen, wo sie schnell wieder zu finden sind.

Tiergerechte Rattenbehausung

Größe
Ein Käfig mit den Mindestmaßen von Breite 50 x Länge80 x Höhe 100 cm mit Etagen wird für 2 - 3 Ratten als ausreichend empfohlen. Das ist für die bewegungsfreudigen Tiere aber eigentlich zu klein und ein größerer Käfig oder eine Voliere wäre sicherlich tiergerechter, niemand will ja gern in einem Minimum leben!

Die Gitterstäbe der Käfigwände sollten nicht weiter als 1 - 1,2 cm auseinander liegen, Jungtiere kommen sonst leicht durch die Gitterstäbe. Wenn es mehr Ratten werden sollen, empfehlen wir Volieren ab der Größe L 100 x B 80 x H 200 cm, in die durchgehende Zwischenböden einbaut werden. Die Böden sollten so angebracht werden, dass die Tiere nicht tiefer als 50 cm fallen können!

Es ist durchaus möglich für Ratten wunderschöne Gehege selber zu bauen. Tipps und Bauanleitungen dazu findt ihr auf der Internetseite Rattenwelt Käfige

Einrichtung
Verzichtet nach Möglichkeit bei der Einrichtung des Rattenheims auf Plastikspielzeug. Angenagt ist es giftig und darmschädigend, in engen Plastikhäusern und -röhren herrscht oft keine ausreichende Luftzirkulation. Nur große kurze Röhren (Durchmesser ab 10 cm) und große Häuser mit vielen Türen / Fenstern sind ok und gut genug belüftet.

Verzichtet auf Gitteretagen, in denen Ihre Ratten stecken bleiben können.

Gestaltet den Ratten eine abwechslungsreiche Umgebung: mehrere große Häuser oder Höhlen, Etagen aus lackiertem Holz, Hängematten aus alten Handtüchern oder Leinentaschen, durchlöcherte Baumstümpfe, Heunester, lange Pappröhren oder kurze, neue Plastikabflussröhren an den Käfigoberteilen, Korkröhren und Rampen, einen Erdebuddelkasten, Wurzeln wie sie für Aquarien verkauft werden, lange Äste zum darauf herum klettern und benagen, Seile, Leitern, Spieltürme etc.

Die richtige Einstreu
Geeignet sind z. B. Hanfstreu, Buchengranulat oder, wenn keine Allergien vorliegen, Holzeinstreu / Kleintierstreu (staubfreiees Streu). Ebenso eignen sich auch Sand für die Tolietten und Papierhäcksel und Küchentücher.
Zum Nestbauen bekommen die Ratten regelmäßig unparfümierte, wasserlösliche Taschentücher und Toilettenpapier im Gehege verteilt.

Verwendet kein Katzenstreu. Klumpstreu kann im Magen der Tiere verklumpen, schon der Staub schädigt die Lungen. Jedes Katzenstreu kann bei Verzehr giftig sein!

Das gesamte Gehege sollte mindestens einmal in der Woche komplett gereinigt werden = neues Streu und die Einrichtung mit heißem Wasser, bei Bedarf mit Essigwasser, auswaschen. Benutzt zum auswaschen keine Chemie, die wirkt sich eher schädigend auf die empfindliche Rattennase aus. Achtet darauf, dass die Ratten kein verderbliches Futter im Haus bunkern.

Zubehör
Eine nicht tropfende Trinkflasche, evtl. zusätzliche Wassernäpfe und schwere Futternäpfe, an denen alle Tiere Platz haben und die nicht umgestoßen werden können sind notwendig. Interessant könnten Futterspieße für Frischfutter sein, daran bleibt das Frischfutter länger sauber und muss erarbeitet werden.

Laufräder für Ratten?
Laufräder sind absolut tabu und bei tiergerecht gehaltenen Ratten mit viel Auslauf völlig unnötig! Laufräder stellen eine große Gefahrenquelle dar. In den Sprossen kann sich die Ratte verfangen und die Gliedmaßen brechen. Beim Aussteigen kann sie sich zwischen den Haltestreben einquetschen (Schereneffekt). Außerdem kommt es durch die meist zu kleinen Laufräder zu einer starken Verkrümmung der Wirbelsäule. Der Schwanz der Ratte kann sich im Laufrad verfangen und abreißen oder brechen.
Verzichten Sie auf Laufkugeln und ähnliche Folterwerkzeuge aus Plastik, in die man die Ratten einsperrt, um Sie dann damit durch die Wohnung rollen zu lassen. Diese Geräte sind tierschutzwidrig und sehr gefährlich! Ratten die viel Auslauf bekommen und einen interessant gestalteten Käfig haben, benötigen keine Laufräder.

Laufkugeln / Joggingbälle sind nur ein (zweifelhafter) Spaß für die Halter der Tiere, für die Tiere sind sie ein grausames Gefängniss dessen Plastikwände sie daran hindern, ihre Umgebung zu erschnüffeln und das sie nicht von selbst verlassen können. Das sowas keinem Tier zugemutet werden sollte, versteht sich eigentlich von selbst.

Gesunde Ernährung
Vorab, viele Leckerchen die im Zoofachhandel angeboten werden, sind eher ungesund. Knabberstangen, Joghurtdrops, Nagergebäck und ähnliche Knabbereien enthalten zu viel Zucker und sind in größeren Mengen nicht empfehlenswert. Sowas sollte selten bis gar nicht auf dem Speiseplan stehen. Hin und wieder mal zuckerfreie Knabberstangen sind ok.

Trockenfutter
Eine ausgewachsene Ratte benötigt etwa einen Esslöffel Trockenfutter pro Tag. Fangt mit der Menge an, wird es zu schnell wegefressen, dann gebt mehr, selektieren die Ratten stark und werden sie dicker, dann gebt weniger. Im Zoofachhandel bekommt ihr geeignete Trockenfuttermischungen für Ratten. Vom VdRD wird das Tima Futter mit dem Namen Rattima empfohlen, aber auch das Futter von JR Farm ist durchaus geeignet.

Frischfutter
Mindestens 1 x am Tag sollten die Ratten Frischfutter bekommen.
Gemüse viel/Obst etwas weniger. Geeignet sind: Fenchel, Möhren, Gurken, süße Trauben, Erdbeeren, Paprika, frischer Mais, gelegentlich verschiedene Salatsorten, Chicoree, Äpfel, Orangen, Mandarinen (sehr wenig), Tomaten (ohne Grün, giftig!), Kürbis, Melone und deren Kerne, Broccoli, Zucchini, Bananen und in geringen Mengen Dill und andere Kräuter.
Nicht geeignet: alle Kohlarten, Zwiebelgewächse, Avocados und Kartoffel.

Um Futterneid und Rangkämpfe zu vermeiden, empfehlen wir, das Gemüse klein zu schneiden und bei größeren Rattenmengen im Käfig zu verteilen, bzw. 2 Futternäpfe zu benutzen.

Grünfutter
Grünfutter sollte ebenfalls regelmäßig angeboten werden. Unter dem Begriff Grünfutter werden alle grünen Pflanzenteile zusammengefasst. Gemeint sind vor allem Kräuter wie Löwenzahn, Kohldistel, Beifuß, Kamille, Ackerminze, ebenso auch alle Grassorten. Küchenkräuter wie Petersilie, Basilikum, Dill und Melisse. Blumen (mit Blüten) wie Sonnenblumen, Ringelblumen.

Zahnpflege und Leckeres
Kolbenhirse, Getreideähren, harte Hundekuchen, taurinfreie Katzenleckerchen werden gern als Beschäftigungsfutter und zur Zahnpflege angenommen.

Zweige von Obst-, Birken- und Haselbäumen sollten zum Benagen immer im Käfig vorhanden sein. Sehr selten darf auch hartes, nicht schimmeliges Brot gegeben werden.

Frisches Blüten- oder Kräuterheu darf gern angeboten werden, sei es zum Nestbau, zum darin wühlen, aber auch zum Verzehr.
Achtung: Leider haben manche Ratten eine Heu- oder Stauballergie, dann muss auf Heu verzichtet werden!

Eine zusätzliche Vitamingabe, Salzsteine und Mineralsteine sind, außer evtl. im Krankheitsfall, nicht erforderlich.

Tierische und Menschennahrung
Ratten sind keine reinen Vegetarier, von daher sollten sie mindestens 2 - 3 x die Woche tierische Nahrung bekommen.

Geeignet sind: hart gekochtes Ei, Magerquark, Magermilchjoghurt, in geringen Mengen auch Fruchtjoghurt. Milchprodukte in Maßen, zu viel führt zu Durchfall.

Gelegentlich können auch Nudeln (roh und gekocht), gekochte Kartoffeln und gekochter Reis, mitunter auch etwas gekochter Fisch gegeben werden. Natürlich sollte das Menschenessen frei von Gewürzen, Sosen und Ähnlichem sein.

Gesundheitscheck
Ratten zeigen Krankheiten leider oft spät an, kranke Tiere werden aus dem Rudel ausgeschlossen und sind für Feinde ein leichtes Opfer. Deshalb sollten die Tiere immer gut beobachtet werden um Krankheiten rechtzeitig zu erkennen:
Täglich achten wir darauf:
Kommen alle zum Fressnapf?
Sind sie neugierig und an ihrer Umgebung interes­siert?
Nutzen sie den Auslauf wie üblich?
Putzen sie sich gründlich und Ist ihr Fell sauber, dicht und glatt, finden sich keine Schorfstellen im Fell oder an den Ohren?
Sind die Augen klar und nicht verklebt
Ist der After sauber? Sieht der Kot normal aus?
Tastet die Ratten regelmäßig nach Tumoren ab und wiegt die Tiere regelmäßig, denn ein Gewichtsverlust ist ein erster Hinweis auf eine Krankheit.

Wenn sich die Tiere anders als normal verhalten oder Krankheitszeichen auffallen, dann geht unverzüglich mit der Ratte zu einem Tierarzt!

©2001-2006 by Christine Wilde
 
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