Für einen Hund ist das Sitzen im Zwinger das, was du auf dem Bild bei dem Vogel sehen kannst:
http://www.55plus-magazin.net/uploads/m ... kaefig.jpg
Schlichtweg Tierquälerei. Ein Hund ist ein Tier, das sich optimalerweise am Tag mehrere Kilometer bewegt. Niemand würde eine Katze in ein Aquarium stecken, aber Hunde im Zwinger zu halten gilt immernoch als normal. Dabei entsagt es dem Hund jegliche Möglichkeit sich auszuleben. Die Zwinger, die man kaufen kann sind winzig klein (darin würde ich noch nichtmal 2 Kaninchen halten) - Österreich hat das zwingerfeindlichste Gesetz und auch da sind nur maximal 15 m² vorgeschrieben. Im Vergleich: in der Wohnung hat der Hund tagsüber 50 - 170 m² Platz, je nach Wohnsituation. Aber niemals nur 15 m² - und in Deutschland ist die Grenze weitaus niedriger, ich glaube im Moment bei 10 m² bei 65 cm Widerristhöhe.
Ganz ehrlich: Wer einen Hund anschafft und sich so vor ihm ekelt, dass er nicht in der Wohnung bleiben darf, oder der zu unfähig ist das Tier zum brav sein zu erziehen, der sollte meiner Meinung nach keinen Hund bekommen.
Im Jahr 2005 habe ich eine Statistik beim Tierschutz gelesen, die gezeigt hat, dass ca. 60 % aller Beißvorfälle von Hunden verursacht wurden, die teilweise oder dauerhaft im Zwinger untergebracht wurden. Ich bin als Kind von einem Staffordshire Terrier gebissen worden, es war ein Zwingerhund. Unser Familienhund wurde 3 mal von anderen Hunden attackiert und zwei davon waren ebenfalls Zwingerhunde. Wenn man bedenkt, dass diese grausame Haltung zur Zeit sehr aus der Mode gekommen ist, kann man sich vorstellen, was für einen Unterschied das ausmacht.
Ebenso wie Kaninchen etc. entwickeln Zwingerhunde mit der Zeit schwere Verhaltensstörungen. Die 3 Hunde, die in England letztens das Kind totgebissen haben, waren bspw. dauerhafte Zwingerhunde. Sicherlich nicht, wenn das Tier "nur" 3 Stunden am Tag dort schmoren muss - aber meiner Meinung nach gehört ein Hund in die Familie, als Hund, aber als Familienmitglied, auf dessen Bedürfnisse ebenso eingegangen werden muss wie auf die der anderen. Niemand würde seine Katze 3 Stunden in einen Kaninchenkäfig sperren oder sich selber 3 Stunden täglich in Isolationshaft sperren - und niemand sollte seinen Hund in einen Zwinger sperren.
Tierschutzvereine kämpfen schon seit Jahren gegen Zwingerhaltung und Kettenhaltung - zum Teil erfolgreich, doch bisher hat leider noch kein Land Zwingerhaltung verboten. Sie wurde nur, bspw. in Österreich, durch scharfe Gesetze stark eingeschränkt - aber das Leid der Hunde, die dort leben müssen, lindert es nicht. Denn ein Hund ist, genauso wie ein Kaninchen, ein bewegungsbedürftiges Rudeltier. Und das vor allem.
Am Ende ist es doch so, dass wir uns in Sachen Tierhaltung immer mehr weiterentwickeln. Tierfreunde halten ihre Kaninchen, Meerschweinche etc. nicht mehr einzeln, ihre Vögel dürfen in große Volieren ziehen. Wir füttern artgerecht, verzichten auf Getreide, barfen und was weiß ich alles noch. Kaninchen bekommen 4 m², wo es doch früher normal war sie in einen Käfig von knapp einem Meter zu sperren und von der Tierquälerei vom einzelnen Fisch im runden Glas haben wir uns auch verabschiedet.
Wenn wir den Kleintieren also solche, berechtigten, Freiheitsgesetze zugestehen, warum um alles in der Welt wird es noch geduldet, einen Hund in einen Käfig zu stecken? War es der Sinn von 5.000 Jahren Domestikation, den Hund allein in einen Käfig zu sperren, weil es "bequem" und "hygienisch" ist?
Für mich ist der Hund mein bester Freund, der beste Freund des Menschen - und seinen besten Freund hat man gern bei sich und sperrt ihn nicht weg.
Ein wenig lang, aber das ist meine Meinung zum Thema Zwingerhaltung : )