Krähe als "Haustier"

Diskutiere Krähe als "Haustier" im Allgemeines Forum im Bereich Wellensittiche; Hallo, ich bin total fasziniert von Raben, Krähen und Elstern. Hab mich auch schon etwas durchs Internet gelesen, und hauptsächlich war die...
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #1
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A-p-i-z

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Hallo,

ich bin total fasziniert von Raben, Krähen und Elstern.

Hab mich auch schon etwas durchs Internet gelesen, und hauptsächlich war die Meinung vertreten - lieber nicht, weil nicht erlaubt, weil nicht artgerecht usw.

Gibt es denn aber die Möglichkeit, einen Rabenvogel zutraulich zu bekommen? Ich würde ihn keinesfalls einsperren wollen, oder im Haus halten, aber ich fände es net, quasi einen Raben zu haben, der vielleicht ab und zu mal bei mir vorbeischaut, und auch zutraulich ist, sonst kann er von mir aus gern in freier Natur rumfliegen.

Wäre sowas möglich/erlaubt? Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit sowas.

Ich muss dazu sagen, das ich diese Faszination schon seit meiner Kindheit habe: In der Pause in der Grundschule (also schon viele Jahre her) viel mir vermutlich eine kleine Krähe (weil sehr viele Krähen in den Hohen Bäumen um den Schulhof ihre Nester hatten) aus dem Nest mitten auf den Kopf. Er hat sich dann in meinen Haaren verfangen, hab ihn dann vorsichtig entwirrt, und wieder frei gelassen - wollte ihm damit die Freiheit schenken, und er sah nicht verletzt aus. Er ist auch recht zügig weggehüpft. Dannach haben wir mit unserer Lehrerin gesprochen, diese hat dann jedoch darauf hingewiesen, das es sein kann, das ihn die Mutter nun nicht mehr annimmt, weil ich ihn angefasst habe. Naja seitdem denke ich immer wieder daran, und überlege, ob er wohl noch irgendwo lebt, und ob ich ihm geholfen oder eher geschadet habe, und ob es besser gewesen wäre ihn nicht einfach wieder laufen zu lassen, um ihn seinem Schicksal zu überlassen. :roll: Wäre natürlich die Gelegenheit gewesen, den Vogel an mich zu "gewöhnen".

Freu mich auf eure Meinungen.

Liebe Grüße
Steffi
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #2
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Ryoko

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AW: Krähe als "Haustier"

Huhu,

grundsätzlich kann ich deinen Wunsch verstehen. Aber Krähen sind Wildtiere und nur zahm zu bekommen, wenn du sie per Hand selbst aufziehst. Sicherlich kannst du in deinem Garten Futterstellen für Krähen und Raben anbieten, ob sie diese aber nutzen werden ist eher fraglich.

Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit, Krähen selbst aufzuziehen (per Hand). Davon rate ich, weil Tierquälerei, aber mehr als ab. Tiere fehlzuprägen, damit sie dem Mensch zutraulich sind, ist eine Sache, die aus reinem Egoismus geboren und für das Tier deshalb nur schädlich ist. Die Tiere sehen den Menschen als Eltern- und Partnertier und sind deshalb in vielen Fällen nicht mehr in der Lage, mit Artgenossen zu kommunizieren, wenn sie es nicht lange Zeit beigebracht bekommen. Die Liebe zum Menschen ist daher erzwungen und künstlich.
Außerdem könntest du niemals "eine" Krähe an dich gewöhnen, denn ebenso wie Ziervögel sind Krähen absolute Schwarmtiere und leiden ein elendes Leben in Einzelhaltung, verkümmern geistig und werden schließlich vor Leid verrückt. Ebenso sind Krähen fast so intelligent wie Affen - als Privatperson kann man diesen Tieren also nie gerecht werden.

Einzelgänger sind hingegen Raben, jedenfalls wird das so erzählt.

Sicherlich kann man ein aus dem Nest gefallenes Junges aufziehen, allerdings muss dieses so bald wie möglich ausgewildert werden. Es gibt dabei keinerlei Garantie dafür, dass die Krähe oder der Rabe je zum Haus zurückkommen und es ist auch eher unwahrscheinlich. Krähen werden sich Schwärmen anschließen und ihnen folgen, lediglich beim Raben könnte man eventuell Glück haben. Aber natürlich kommt man deshalb nicht auf die Idee, ein Tier gewollt aus dem Nest zu nehmen.

Von daher kannst du also nur Futterstellen errichten und hoffen, dass die Tiere sich derer annehmen. Von jeder anderen Variante ist, dem Tier zuliebe, nur und ausgesprochen abzuraten. Ein Wildtier als Freund zu haben sollte immer ein Traum bleiben - die Tiere werden sich niemals als Haustier eingliedern, entfalten oder wohlfühlen können. Diesen Tieren kann man daher nur auf eine Weise seine Liebe zeigen: Man lässt sie dort wo sie sind, so freundlich man es auch meint.

Vielleicht kommt irgendwann die Situation, wo wirklich eines aus dem Nest gefallen ist und man es aufpäppeln kann. Allerdings sollte man auch hier nur dem Tier zuliebe agieren - das bedeutet, das Tier so wenig wie möglich an den Menschen gewöhnen und sofort freilassen, wenn es möglich ist. Alles andere wäre für das Tier mit Qual verbunden.

Liebe Grüße,
Ryoko
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #3
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A-p-i-z

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AW: Krähe als "Haustier"

Hallo,

so eine Antwort habe ich schon fast erwartet. :oops: :lol:

Klar möchte ich nicht das Tier total verfremden - würde mir schon reichen, wenn er mich ein mal die Woche oder so besuchen kommt. :lol:

Naja, vielleicht ist das mit den Futterstellen ja eine gute Idee, könnte ich ja auf den Balkon machen, den ich sowieso nicht nutze, weil wir ne große Terasse und nen Garten haben. Oder irgendwie aufs Dach am Kippfenster, nicht das die noch gegen Fenster oder Balkontüre fliegen...

Elstern kommen öfters bei uns im Garten vorbei, und ein paar Krähen sind auch schon öfters übers Haus geflogen. Muss mal schauen, was ich da so anbieten kann, soll ja lecker sein :)

Liebe Grüße
Steffi
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #4
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Tiger1

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AW: Krähe als "Haustier"

Ich würde dir davon abraten, Rabenvögel anzufüttern oder den Tieren die Scheu vor dem Menschen zu nehmen.

Rabenvögel sind mitunter ein Problem, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Stadt. Sie richten teilweise auf dem Feld und am Vieh Schäden an. Bewohner fühlen sich mancherorts durch größere Kolonien gestört.
Daher werden insbesondere Rabenkrähen bejagt. Tiere, die keine Scheu vor dem Menschen zeigen, sind gefährdet.

Anfüttern könnte zu Folge haben, dass die Tiere zum Ärgernis für Nachbarn (sofern vorhanden) werden. Vögel, welche weniger Scheu vor dem Menschen zeigen, können leider auch schnell an den Falschen geraten.


Der kleinen Krähe die Freiheit zu schenken war damals übrigens die richtige Entscheidung. Vogeleltern stören sich nicht am Menschengeruch und nehmen ihre Jungtiere i.d.R. auch wieder an, wenn diese von Menschen berührt wurden.:wink:

Eine Möglichkeit näher mit den Tieren in Kontakt zu kommen wäre eventuell in einer entsprechenden Aufzucht-/Auffangstation auszuhelfen. Im Idealfall werden die Tiere zwar wieder ausgewildert, allerdings ist es auch ein tolles Gefühl ihnen die Freiheit wiederzuschenken. Auch wenn es manchmal schwer fällt.
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #5
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Ryoko

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AW: Krähe als "Haustier"

Da kann ich Tiger nur Recht geben. Hättest du ein eigenes Haus mit viel Land, wäre das Anfüttern sicherlich ein weniger großes Problem - jedoch solltest du bedenken, dass andere sich (besonders von dem Kot) gestört fühlen. Das widerrum würde wieder zu Lasten der Tiere fallen, die man dann "weghaben" will.

Das mit der Auffangstation ist eine gute Idee ;) Du kannst ja mal Google fragen, ob sich bei dir in der Nähe so etwas anbietet.
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #6
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kolumbus2209

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AW: Krähe als "Haustier"

Hallo A-P-I-Z,
es ist sehr wohl möglich , mit wilden Krähen in Kontakt zu kommen, allerdings solltest du dafür sehr viel Geduld haben und eine menge Zeit einkalkulieren. Wie das bei mir so ablief, kannst du hier im Abschnitt Kanalkommentare nachlesen:
http://www.youtube.com/user/kolumbus2209
und dir auch in meinen Videos dort anschauen.
Viele Grüße vom Holger
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #7
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A-p-i-z

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AW: Krähe als "Haustier"

Hallo,

ich glaube, dann schau ich mal nach einer Auffangstation bei mir in der Nähe. :)

Zum Thema Nachbarn:
Naja könnte Probleme geben, wohne in einem Reienhaus, und mit den direkten Nachbarn will ich es mir nicht verscherzen - deren Nerven beanspruche ich schon genug mit meinem Garten. Allerdings bauen die gerade bei uns neue Häuser, in dir leider nur Snops einziehen - um die wäre es ja nicht schade. :twisted:

@ Holger
Ist ja echt cool. Was verfütterst du denn da?
Die? Nutria hab ich auf den ersten Blick mal schnell mit einem Wasserschwein verwechselt. :lol:

Liebe Grüße
Steffi
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #8
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kolumbus2209

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AW: Krähe als "Haustier"

Hallo Steffi,
meistens nehme ich Katzenfutter und Mandelkerne, hin und wieder auch mal
Erdnüsse, Walnüsse oder Haselnüsse, was gerade im Supermarkt im Angebot ist, bei 3-5 Parkbesuchen pro Woche und 25-30 Krähen kommt da schon einiges zusammen. Und wegen einer Nuß oder einem Mandelkern kommen die noch lange nicht auf den Arm oder die Schulter, da muß es schon eine Handvoll sein. Daß die Krähen sich zu sehr an Menschen gewöhnen und dann verfremden kann ich aus meinen Beobachtungen nicht bestätigen. Ich sehe bei meinen Parkgängen noch 4 andere Besucher, die sich mit den Krähen schon länger beschäftigen. Zu diesen und zu mir haben die Krähen Vertrauen, aber zu jedem anderen Parkbesucher halten sie deutlichen Sicherheitsabstand. Rabenvögel haben ein exzellentes Gedächtnis und merken sich nicht nur bis zu 80 Futterverstecke sondern auch Gesichter und das bis zu 2 Jahren.
 
  • Krähe als "Haustier" Beitrag #9
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andiha

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AW: Krähe als "Haustier"

Kleiner erlebnissbericht:

Vor über 20 Jahren hatten wir einmal eine krähe von hand aufgezogen, alles lief prima und sie war sehr zahm. als sie flüge war konnte sie sich nach belieben draußen aufhalten. besonders gerne ging sie mit einkaufen, in der form das sie vorne aufm fahrradlenker mitgefahren ist.
die probleme fingen später an, dann als sie nachbarn, oder am haus vorbei laufende menschen angegriffen hat. die (wir natürlich auch nicht) fanden das natürlich nicht so prickeln an unserem haus vorbei zu müssen :( irgendwann stand der jäger vor der tür und drohte mit den abschuß unserer krähe... glücklicherweise ist hat sie kurze zeit später anschluß an eine große krähenherde gefunden.
also ich würde vorsichtig sein eine krähe von hand aufzuziehen.

lg
andi
 
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