Indoor Futter

Diskutiere Indoor Futter im Ernährung und Rezepte Forum im Bereich Katzen; Liebe Katzenfreunde :) Ich habe mich jetzt schon ausgiebig über dieses Spezialfutter informiert aber ich dachte ich frag einfach mal nach was...
  • Indoor Futter Beitrag #1
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Nachtigall

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Liebe Katzenfreunde :)
Ich habe mich jetzt schon ausgiebig über dieses Spezialfutter informiert aber ich dachte ich frag einfach mal nach was Ihr davon haltet bzw. welche Marke ihr verfüttert und bevorzugt.
Ich hoffe ich habe dieses Thema nicht überlesen, falls es schon vorhanden ist, wenn ja bitte ich um Entschuldigung! :oops:
Preistechnisch...bitte nicht übertreiben :lol: aber solange es qualitativ hochwertig ist, bin ich gerne bereit mehr Geld für unsere Lieblinge auszugeben
Ich freue mich über Tipps und Anregungen
Lieben Dank
 
  • Indoor Futter

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  • Indoor Futter Beitrag #2
seven

seven

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AW: Indoor Futter

Huhu Nachtigall!

Meiner Meinung nach ist das mit dem "Spezialfutter" völliger Quatsch (solange die Katze nicht tierärztlich bestätigt irgendeine Spezialnahrung benötigt, und selbst da sollte man am besten mehrere Meinungen einholen, da Tierärzte in Sachen Katzenernährung auch nicht immer am besten informiert sind....).
Ganz normales Mittelklassefutter ist völlig ausreichend (Nassfutter, versteht sich - Trockenfutter sollte es ohnehin bestenfalls als Leckerchen zwischendurch mal geben...)
Wenn Du also z. B. Bozita, Miamor, Animonda (gibt´s in den allermeisten Zooläden), Lux/Shah (gibt´s beim Aldi) verfütterst, bist Du auf der sicheren Seite... da braucht´s auch kein spezielles Indoor-Futter ;)
Zwischendurch dann ab und an mal etwas rohes Rind/Huhn/Pute - ist gut für die Zähne und meist auch sehr beliebt ;)

LG, seven
 
  • Indoor Futter Beitrag #3
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Ryoko

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AW: Indoor Futter

Prinzipiell ist es leider so, dass handelsübliches Futter nur aus Abfällen hergestellt wird. Selbst hochgelobte, teure Marken wie Royal Cannin geben keine Erklärung darüber ab, woher ihr Fleisch stammt - der Ausdruck "tierische Nebenerzeugnisse" ohne weitere Angabe auf der Rückseite ist nebenbei eindeutig. Es gibt also leider nur schlechtes und gutes Futter, denn auch "gute" Marken wie Animonda benutzen höchstwahrscheinlich Abfallfleisch. Dabei wird oft täuschend "nur aus frischem Fleisch" hinten draufgeschrieben - frisch heißt aber nicht, dass es keine Abfälle sind. Zusätzlich wird in den meisten Futtersorten Getreide etc. zugesetzt, das ansich schon schlecht für die Tiere ist.

Hier wird krebskrankes oder TSE-befallenes Fleisch zu Futter verarbeitet. Der Rest ist Getreideabfall, Gärtnereiabfälle, leere Erdnussschalen (das sind die "pflanzlichen Eiweiße"). Die tierischen Nebenerzeugnisse sind Klauen, Nachgeburten, auch Gülle. "Öle und Fette" ist nichts weiter als altes Bratenfett aus den Imbissbuden.

Hier mal eine Liste, was allein alles unter "tierische Nebenerzeugnisse" fällt und somit im Futter enthalten ist.
http://europa.eu/legislation_summaries/ ... 001_de.htm
Darunter sind sogar tote Versuchstiere.

Es gilt also ein Nassfutter zu füttern, das eine Versicherung ablegt, dass nur Fleisch in Lebensmittelqualität verwendet wird.

Absolut empfehlen kann ich dir Mac's Cats. Du kannst es günstig bei futterplatz.de bestellen. Es ist für seine Qualität wirklich günstig - günstiger kriegt man kein gutes Futter. Auch Grau ist sehr gut, aber wieder teurer.
 
  • Indoor Futter Beitrag #4
seven

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AW: Indoor Futter

Ryoko, wenn man das so liest, klingt das schon ziemlich krass...
Am besten fährt man wahrscheinlich ohnehin, wenn man barft und das Fleisch beim Metzger seines Vertrauens besorgt...

Nichtsdestotrotz habe ich in diversen Foren und von vielen um das Wohl ihrer Katzen besorgten Haltern unabhängig voneinander immer wieder gelesen, dass Bozita, Animonda, Miamor durchaus akzeptabel sind... Grau und Mac´s natürlich auch - die sind aber natürlich auch wieder ´nen Tacken teurer...

Besser als Whiskas & Co dürfte es aber auf jeden Fall sein (wichtig schon mal, dass kein Zucker drin ist und möglichst wenig bis gar kein Getreide) - und besser als Trockenfutter ohnehin...
Sogar unsere TÄ empfiehlt Animonda (obwohl die meisten TÄ ja von RC gesponsert werden ;) )

LG, seven
 
  • Indoor Futter Beitrag #5
Kirschblüte1

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AW: Indoor Futter

Also ehrlich gesagt verstehe ich nicht warum Bozita als passables Futter bezeichnet wird. Es ist noch gar nicht so lange her da hatte Bozita eine Volldeklaration und da konnte man sehen das da nur Nebenerzeugnisse drin sind. Ich kann mir nicht vorstellen das sich die Deklaration verschlechtert und gleichzeitig die Rezeptur verbessert hat.
 
  • Indoor Futter Beitrag #6
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Tiger1

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AW: Indoor Futter

Tierische Nebenerzeugnisse beschreibt erstmal alles, was bei der Produktion von tierischen Produkten oder im Umgang mit den Tieren anfällt. Unterteil werden diese Erzeugnisse, wie man dem Link entnehmen kann, in drei Kategorien. Nur die dritte dieser Kategorien darf zu Tierfutter verarbeitet werden.

Dem Link zu entnehmen sind das dann folgende Bestandteile:
  • Schlachtkörperteile, die genusstauglich sind, jedoch aus kommerziellen Gründen nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind;
  • Schlachtkörperteile, die als genussuntauglich abgelehnt werden, die jedoch keine Anzeichen einer übertragbaren Krankheit aufweisen;
  • Häute, Hufe und Hörner, Schweineborsten und Federn von Tieren, die nach einer Schlachttieruntersuchung, auf Grund derer sie für die Schlachtung zum menschlichen Verzehr geeignet sind, in einem Schlachthof geschlachtet werden;
  • Blut von anderen Tieren als Wiederkäuern, die nach einer Schlachttieruntersuchung, auf Grund derer sie für die Schlachtung zum menschlichen Verzehr geeignet sind, in einem Schlachthof geschlachtet werden;
  • tierische Nebenprodukte, die bei der Gewinnung von für den menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnissen angefallen sind, einschließlich entfetteter Knochen und Grieben;
  • ehemalige Lebensmittel tierischen Ursprungs, außer Tisch- und Speiseabfällen, die aus kommerziellen Gründen oder auf Grund von Herstellungsproblemen oder Verpackungsmängeln nicht mehr für den menschlichen Verzehr bestimmt sind;
  • Rohmilch von Tieren, die keine Anzeichen einer übertragbaren Krankheit aufweisen;
  • Fische oder andere Meerestiere, ausgenommen Meeressäugetiere, die auf offener See für die Fischmehlherstellung gefangen wurden sowie bei der Verarbeitung von Fisch anfallende frische Nebenprodukte aus Betrieben, die Fischerzeugnisse für den menschlichen Verzehr herstellen;
  • Schalen von Tiereiern, die keine Anzeichen einer übertragbaren Krankheit aufweisen;
  • Blut, Häute, Hufe, Federn, Wolle, Hörner, Haare und Pelze von gesunden Tieren;
  • andere Küchen- und Speiseabfälle als zur Kategorie 1 zählende.
Quelle

Die natürliche Nahrung einer Katze besteht aus Muskelfleisch, Innereien, Körperflüssigkeiten, Bindegewebe, Fell/Federn etc.. Erzeugnisse, die bei der Verwertung von Tieren entstehen, vom Menschen nicht verzehrt werden und als Abfall gelten gehören damit durchaus zur natürliche und auch gesunden Ernährung dazu. Es sollte allerdings nicht den Hauptanteil ausmachen, was aber bei vielen Tierfuttermitteln leider der Fall ist. Bezeichnungen wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ heißt nicht, dass auch Muskelfleisch enthalten ist.
Eine genaue Deklaration oder zumindest genauere Angaben bei Nachfrage beim Hersteller ist daher Vorraussetzung für jedes gute Futter. Wer hochwertige Bestandteile verwendet hat auch nichts zu verbergen.


@Ryoko
Es gilt also ein Nassfutter zu füttern, das eine Versicherung ablegt, dass nur Fleisch in Lebensmittelqualität verwendet wird.
Da ich mich diesbezüglich noch nicht mit der neuen Futtermittelverordnung befasst habe: Welche Kriterien erfüllt denn nach der neuen Verordnung ein Futter, welches Lebensmittelqualität hat? Bzw. was darf ein Futter mit Lebensmittelqualität nicht enthalten, was ein Futter ohne solche Bezeichnung enthalten kann?
Nach der alten Verordnung war das keine Garantie für „hochwertige" oder besser geeignete Bestandteile, ganz im Gegenteil. Daher würde mich interessieren, was sich diesbezüglich verbessert hat (ohne mich nun durch die ganzen Paragraphen wühlen zu müssen).
 
  • Indoor Futter Beitrag #7
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Ryoko

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AW: Indoor Futter

@Tiger:
Da gebe ich dir Recht. Natürlich sind auch die Dinge wie Innereien etc. wichtig für die Ernährung der Katze - auch des Hundes - und werden auch bspw. bei Mac's durchaus verwendet. Das Problem bei dem Begriff "tierische Nebenerzeugnisse" ist leider, dass das quasi alles umfasst - sogar bis zum Darminhalt. Das ist eigentlich das Problem. Zwar dürfen nur Nebenerzeugnisse der Kategorie 3 verwendet werden, ob das eingehalten wird, ist allerdings fraglich. Ich weiß aus einer sicheren Quelle, dass teilweise sogar eingeschläferte Haustiere in die Hundefutter-Industrie gehen - immernoch. Und da wird einem dann schon ganz anders. Allein die Medikamente, die diese Tiere intus hatten...

Ein gutes Futter deklariert die Nebenerzeugnisse, die enthalten sind, z.B. bei Macs Dogs, Sorte Kalb, Ente und Kartoffeln:

*Fleisch ( 40% Kalb, 20% Ente ) und tierische Nebenerzeugnisse ( Herz, Leber,Magen), Kartoffeln ( 5%), Seealgen, Mineralstoffe

Allerdings ist das so nur beim Hundefutter angegeben - beim Katzenfutter teilweise nicht, als ich grad geschaut hab. Das ist natürlich etwas merkwürdig... Damit würde ich mich, wenn ich eine Katze hätte, noch mehr auseinandersetzen. Bin vom Hundefutter ausgegangen. Vielleicht hat es auch nur die Homepage nicht reingeschrieben und es steht auf der Büchse, das weiß ich nicht.

Lebensmittelqualität ist ziemlich schwierig. Soweit ich weiß, muss klar zwischen "Futtermittel" und "Lebensmittel" unterschieden werden, die beiden Produkte dürfen nichtmal im gleichen Raum verarbeitet werden. Manche Hersteller versuchen damit auch zu täuschen. Futter, in dem z.B. Euter verarbeitet werden, darf das Siegel "Lebensmittelqualität" gar nicht tragen, weil Euter kein anerkanntes Lebensmittel ist.

Macs bspw. benutzt nur Nebenerzeugnisse, die tatsächlich auch Lebensmittel sind - z.B. Herz, Magen und so weiter, also keine Gülle und Co.

Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass die Sachen tatsächlich auch frisch sind und ob dort nicht auch "ranzige" Dinge benutzt werden (Macs versichert nur, in kleinen Chargen zu produzieren, im Frische zu garantieren - aber man soll ja nicht alles glauben). Das kann man wohl wirklich nur in Bio-Futter umgehen. Da in Macs aber auch weder Lock-, noch Aromastoffe oder Konservierungsstoffe drinnen sind, würde man das dann - davon gehe ich jedenfalls aus - in jedem Fall riechen. Und Macs riecht tatsächlich ziemlich gut (zumindest was mein Veganer-Gaumen mir erlaubt zu riechen :D)

Ich persönlich bin von Macs überzeugt, weil es gut riecht, den Hunden schmeckt, keinen unnötigen Müll enthält und nur Schlachttiere aus Deutschland verwendet (also keine 18 Stunden-Tiertransporte, was mir auch sehr wichtig ist). Zudem weiß ich, dass Futter, in denen viel Unverdauliches zugesetzt wird (Knochen, Sehnen, Ohren etc.) bei Hunden speziell zu erhöhter Gasbildung führt. Bei meinen Hunden merkte ich das sehr stark, bei Rinti z.B. haben die Fürze überhaupt nicht mehr aufgehört. Bei Mac's gibt es nicht ein laues Lüftchen.

Alles in Allem gibt es also wohl das perfekte Nassfutter nicht, Mac's trägt durchaus das Risiko, auch den ein- oder anderen "alten" Inhaltsstoff zu haben.
Was ich sehr empfehlen kann ist "Mein Hundefutter". Der Shop vertreibt wohl sogar Bioqualität, die haben auch Katzenfutter. Mein Boxer-Mix frisst das Pferd pur von ihnen und das stellt Macs in Sachen Qualität nochmal in den Schatten. Hat aber seinen Preis, leider.

Letztlich muss es also jeder entscheiden. Macs ist aber auf jeden Fall besser als Royal Cannin, Whiskas und Co (besonders RC ist voller Abfall, ganz übel - allein die ganze Soja- und Maispampe). Und auch gegenüber Animonda ziehe ich es definitiv vor, denn es gibt auch recht schlechte Futtersorten von Animonda und die versichern eben nicht so viele Dinge wie Macs (keine Lock, Aroma, Konservierungsstoffe, kein Formfleisch, kein Tier und Knochenmehl... etv).

Ein Mittelklassefutter kann es durchaus auch tun, das Problem ist nur, dass letztlich niemand weiß, ob es krebserregend ist. Das die Krebsrate der Tiere seit dem Dosenfutter gestiegen ist, ist ja bekannt. Ich nehme also wirklich das bestmöglichste Nassfutter und Trockenfutter (in Sachen Hunde - Katzen natürlich kein TroFu) das ich mir leisten kann und ergänze mit Dampfgar-Gemüse. Wenn man nichts vom BARFen hält, ist das die beste Alternative :)
 
  • Indoor Futter Beitrag #8
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Nachtigall

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AW: Indoor Futter

Du meine Güte, wenn man das Ganze so ließt wird einem ganz anders und man überlegt ob man wirklich nicht gleich zum Metzger fährt und selbst kocht :roll: :shock:
Mache mir nur Gedanken weil man ja öfters hört, dass wenn Katzen nur innen wohnen auch anders ernährt werden sollte. Man sehe sich dann allerdings mal die Auswahl an:
- speziell für Fell
- Verdauung
- ältere Katzen
- junge Katzen
- Zahnpflege
- Organschutz
- ......
- und so weiter und so weiter
wahnsinn eigentlich ....
 
  • Indoor Futter Beitrag #9
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Tiger1

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AW: Indoor Futter

Eingeschläferte Tiere und Darminhalt im Tierfutter sind allerdings nicht legal. Das Risiko, dass dennoch illegal solche Bestandteile verwendet werden besteht generell bei Fertigfutter, auch dann wenn dieses angeblich aus lebensmitteltauglichen Bestandteilen besteht oder scheinbar genau deklariert ist. Solche „Skandale“ gibt es in der Tierfutterindustrie genauso wie in der Lebensmittelindustrie und stark verarbeitete Produkte (auch ohne entsprechende Zusatzstoffe, verarbeitet wird ja dennoch), wie Fertigfutter, sind aufgrund der für den Verbraucher unkenntlichen Bestandteile besonders gefährdet. Legal ist es wie gesagt aber nicht und wird auch entsprechend verfolgt.

Zum Thema Lebensqualität hab ich nun noch ein wenig selbst recherchiert und folgendes gefunden:
Nach dem EU-Lebensmittelrecht sind Lebensmittel: „Im Sinne dieser Verordnung sind „Lebensmittel“ alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind oder von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet werden kann, dass sie in verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder unverarbeitetem Zustand von Menschen aufgenommen werden.“
Eine Liste dazu habe ich nirgends gefunden. Innereien und Bestandteile wie z.B. Euter werden aber durchaus auch gegessen und werden auch im Bundeslebensmittelschlüssel geführt. Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass Euter kein Lebensmittel ist. Selbst Knochen etc. dürften nach dieser Definition nach meinem Verständnis als Lebensmittel zu bezeichnen sein, da sie teilweise verarbeitet z.B. als Fond genutzt werden.

Was zum Beispiel nicht als Lebensmittel bezeichnet werden darf ist Stichfleisch (also die Partie, die um die Einstichstelle beim schlachten liegt), ähnlich „geschädigtes“ Fleisch oder auch Biomäuse würde da wohl nicht drunter fallen. Was ja nicht heißt, dass diese Bestandteile für Hund oder Katze nicht geeignet wären.

Zusätzlich dazu bin ich z.B. hierauf gestoßen:
In letzter Zeit sieht man vermehrt Werbeaussagen über Hundefutter in „100% Lebensmittelqualität“. Diese Aussagen sind als recht bedenklich einzustufen, da der Gesetzgeber klar zwischen Lebensmittel und Futtermittel unterscheidet.
Um Hundefutter überhaupt produzieren zu dürfen muss man ein sogenannter „zertifizierter Tiernahrungsbetrieb“ sein. Man unterliegt einer strengen Prüfung und ständiger Kontrolle der Behörden. Es ist auch ganz klar geregelt, dass Lebensmittel für den Menschen und Futter für Tiere nicht im selben Betriebsraum produziert werden dürfen. Der Gesetzgeber geht diesbezüglich sogar noch einen Schritt weiter, denn jegliches Stück Fleisch, das von einem zertifizierten Betrieb zu Hundefutter verarbeitet wird, wird automatisch zum „tierischen Nebenprodukt“. Um das Ganze vereinfacht auszudrücken, wenn ich mit einem Stück feinstem, argentinischen Rinderfilet unseren Produktionsraum betrete, ist dieses Filet kein saftiges Steak mehr, sondern „nur noch“ ein „tierisches Nebenerzeugnis“.
[...]
Was ist nun der Unterschied zwischen dem „Futtermittel“ Cleynes und den Futtersorten, die angeblich „100% Lebensmittelqualität“ haben? Ehrlich gesagt …. ich weiß es nicht. Von einem Gespräch, das ich erst kürzlich mit einem Amtstierarzt aus München hatte, ist mir nur bekannt, dass es „eigentlich“ verboten ist, ein „Futtermittel“ als „Lebensmittel“ zu bezeichnen. Aber wie sagte er so schön zu mir …. „Wo kein Kläger, da kein Richter“!
[...]
Quelle

Lebensmittelqualität ist möglicherweise nicht gleichzusetzen mit Lebensmittel, womit aber die Begriffsdefinition wieder schwammig und ziemlich frei auslegbar wird, sofern nicht entsprechend geregelt.

Nach allem was ich dazu gefunden habe, scheint mir dieser Begriff vor allem dazu zu dienen, einen guten Eindruck auf den Verbraucher (oder mehr den Verfütterer) zu machen, als ein sinnvolles Kriterium* für ein gutes Tierfutter zu sein.

*Heißt: Wenn es erwähnt wird macht das ein Futter nicht schlecht, aber es muss nicht zwangsläufig aus "hochwertigen Bestandteilen" bestehen. Und ein Futter ohne diese Bezeichnung kann genauso hochwertig sein, ausschlaggebend ist die restliche Deklaration/Reaktion auf Nachfrage. Die Beurteilung der Qualität eines Futters würde ich daher nicht davon abhängig machen, ob die Bestandteile nach Angaben des Herstellers Lebensmittelqualität haben oder nicht.


@Nachtigall
Prinzipiell ist die Idee verschiedene Futter für verschiedene Situationen anzubieten gar nicht so falsch. Jedes Tier hat einen individuellen Nährstoffbedarf, abhängig vom Gesundheitszustand, Aktivität, Umweltbedingungen bzw. generell dem Stoffwechsel etc.. Unter natürlichen Bedingungen passen Tiere nach Möglichkeit ihre Ernährung an ihren Bedarf an. Fressen z.B. mal bestimmte Teile ihrer Beute nicht mit oder nehmen eher ungewöhnliche Bestandteile auf. Zudem sind Naturprodukte wie Beutetiere immer unterschiedlich zusammengesetzt, wodurch es zu einer abwechslungsreiche aber ausgewogene Ernährung kommt.
Fertigfutter hingegen, wenn nur ein bestimmtes gefüttert wird, besteht aus einer definierten Menge an bestimmten Nährstoffen. Mengen, die anhand von Durchschnittswerten errechnet werden. Z.B. schaut man bei 100 Katzen den Bedarf an, berechnet den Durchschnittswert und bastelt daraus ein Fertigfutter. Nur das Individuum wird dabei vergessen.
Die Umsetzung dieser Idee allerdings ist nicht gelungen. Da wird versucht Nierenproblematik entgegenzuwirken indem man spezielle Trockenfutter füttert oder ein Futter für übergewichtige Katzen angeboten, das zu einem Großteil aus Getreide besteht... eigentlich versucht man Probleme zu bekämpfen, die (mit) durch solches Futter überhaupt erst entstehen.

Wenn Fertigfutter gefüttert wird, ist es letztendlich nicht nur sinnvoll, auf eine ausreichende Qualität zu achten, es sollte nach Möglichkeit (Besonders Katzen sind da gerne etwas speziell) auch für Abwechslung gesorgt werden und natürlich gut beobachtet werden was die Katze in welcher Menge verträgt.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine Katzen mit Frischfleisch und entsprechenden Zusätzen zu ernähren. Die Mühe das Fleisch zu kochen musst du dir nicht machen. Der Vorteil einer solche Fütterung ist, dass du als Halter genau weißt was enthalten ist, die Zusammensetzung den Bedürfnissen entsprechend variieren kannst und auch maßgeblichen Einfluss auf die Qualität nehmen kannst. Eine Seite zu dem Thema wäre z.B. Savannahcat.de – Katzenernährung. Muss natürlich nicht alternativ sein, sondern kann auch eine Mahlzeit Frischfleisch mit Ergänzung, eine Mahlzeit Fertigfutter gereicht werden. Da lässt sich ganz nach Belieben (und Verträglichkeit der Katze) variieren.
 
  • Indoor Futter Beitrag #10
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Ryoko

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AW: Indoor Futter

Richtig Tiger, aber du weißt ja wie es ist - wo kein Kläger, dort kein Richter. Tiere sind moderne Abfalleimer, nicht nur im Katzen- und Hundefutter, sondern auch beim Kleintierfutter ist teilweise einfach nur das drinnen, was woanders entsorgt wurde. Und das ist wirklich traurig. Was in dem Aldi-Pamps für 69 Cent drinnen ist fragt kein Mensch - und genau das ist das Problem :(

Das mit dem Euter hatte ich von einer Seite über Futtermittel. Dort wurde genannt, dass gewisse Inhaltstoffe nicht enthalten sein dürfen, weil sie nur in Ausnahmefällen als Lebensmittel gelten (Beispiel Euter). Dort soll es wohl tatsächlich danach gehen, was "standartmäßig" von Menschen gegessen wird und was nicht. So stand das dort und es klingt ziemlich blödsinnig - aber das wäre in der Gesetzlage ja nicht das erste Mal :D

Genau das meinte ich. Es ist relativ schwammig und schwierig auszulegen. Bei Macs wird ausdrücklich gesagt, dass nur Nebenerzeugnisse verwendet werden, die auch menschliche Nahrungsmittel sind (Herz, Lunge, Niere...). Lebensmittelqualität hat tatsächlich, denke ich, nur Bio-Futter. Bei "Mein Hundefutter" z.B. glaube ich das durchaus.

Prinzipiell würde ich aber kein Futter kaufen, wo keine Lebensmittelstandarts versichert werden. Einfach deshalb, weil man dort überhaupt keine Sicherung mehr hat. Bei gewissen Futtermitteln z.B. kann man sicher sein, dass das verarbeitete Fleisch nur Abfall ist. Nebenbei sind Mais und Soja noch genverändert und kommen gern aus dem Regenwald.
Fragen bleiben natürlich bei jedem Futter offen - aber da hab ich lieber das Risiko, dass "schlechtes" Fleisch enthalten ist, als quasi die Gewissheit. Hätte ich nur das Geld, würde auch Nero statt Macs das Nassfutter von "Mein Hundefutter" fressen - aber das kann ich leider nicht bezahlen, wo Hunter jetzt seine Futtermittelallergie hat :(

Zum Thema Nierenfutter bleibt auch zu sagen, dass es vom Spezialfutter nur wenige gute Alternativen gibt. Häufig ruht sich der Hersteller auf dem Siegel "Spezialfutter" aus und das wars dann auch schon - da steckt leider meist die gleiche Getreidepampe drinnen wie im Aldi-Futter und das ist dann wirklich, für den Preis, eine Frechheit. Hab ich mal festgestellt, als ich es mir bei Fressnapf angeschaut habe. Da gibts sicher auch Ausnahmen. Aber selbst Spezialfutter ist nicht gleich Spezialfutter... was die Sache wieder unnötig komplizierter macht :/
 
  • Indoor Futter Beitrag #11
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Tiger1

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AW: Indoor Futter

Ich denke weil es nur relativ selten gegessen werden fällt Euter normalerweise unter tierische Nebenprodukte, darf aber laut Gesetz auch als Lebensmittel verkauft werden (bzw. wird dies auch). Ausnahmen gibt es z.B. in Österreich, hier wird der Euter laktierender Rinder im Lebensmittelbuch ausgeschlossen. Im Deutschen Lebensmittelbuch hingegen wird Euter unter Innereien (Warum auch immer...) geführt. Rechtlich gesehen sollte es daher kein Problem sein, Euter als Lebensmittel zu verkaufen. Vielleicht hatte die Seite, auf der du das gesehen hast, ihre Informationen nicht aus deutschem Lebensmittelrecht.
Mit dem Futtermittel scheint es aber wirklich problematisch, denn nach EU-Verordnung 178/2002/EG gelten Futtermittel eindeutig nicht als Lebensmittel (sofern die Bezeichnung „Lebensmittelqualität“ in direktem Zusammenhang mit Lebensmittel stehen muss.). Futtermittel ist definiert als: Stoffe oder Erzeugnisse, auch Zusatzstoffe, verarbeitet, teilweise verarbeitet oder unverarbeitet, die zur oralen Tierfütterung bestimmt sind. Sobald also offiziell ein Verkauf als Tierfutter erfolgt, darf das Produkt, auch dann wenn Qualitativ einbandfrei, nicht als Lebensmittel angeboten werden. Damit kann es auch sein, dass ein Futtermittelhersteller aufgrund dieser Problematik auf die Bezeichnung „Lebensmittelqualität“ verzichtet.

Sofern ein Futter gut deklariert ist bleibt die Zusammensetzung gut nachvollziehbar. Denn wenn ein Hersteller genau angibt, welches Fleisch und tierische (oder andere) Nebenerzeugnisse verwendet werden bzw. ausschließt, dass Komponenten wie z.B. Tiermehle enthalten sind, hast du die Sicherheit auch.

Wenn man hingegen Futtermittel wie Royal Canin betrachtet findet man Deklarationen wie:
Zusammensetzung: Royal Canin Kitten Instinctive
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Huhn und Schwein), Getreide, pflanzliche Eiweißextrakte, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Milch und Milcherzeugnisse (Milcheiweiß-Hydrolysat), Öle und Fette, Mineralstoffe, Hefe.
Quelle

Hier ist davon auszugehen dass die verschiedenen Produktgruppen keine hochwertigen Bestandteile (also kein Muskelfleisch, vermutlich nicht einmal Innereien) zusammenfassen. Ansonsten wäre es entsprechend erwähnt. Noch offensichtlicher wird es bei anderen Sorten:
Zusammensetzung: Royal Canin Indoor 27
Mais, Geflügelmehl, Reis, Pflanzenproteinisolat*, Weizen, Tierfett, tierisches Eiweiß (hydrolysiert), Lignozellulose, Mineralstoffe, Rübentrockenschnitzel, Sojaöl, Fructo-Oligosaccharide, Hefe, Fischöl.
*L.I.P.: Ausgewählte, leicht verdauliche Proteine mit hoher biologischer Wertigkeit.
Quelle
Da wird nicht mal mehr behauptet, das Fleisch drin ist... :shock:

Spezialfutter sind häufig nicht einmal wirkliche Alternativen. Eine Katze mit Problemen im Harntrakt mit Trockenfutter "gesund füttern" zu wollen ist in etwa wie zu versuchen, ein Feuer mit etwas trockenem Holz zu löschen. Bei vielen Problemen (wie Allergien, Probleme mit dem Harntrakt, Übergewicht, Diabetes etc.) ist es wesentlich sinnvoller, die Tiere auf qualitativ hochwertiges Futter umzustellen (oder eventuell ganz auf Fertigfutter zu verzichten), natürlich mit Rücksicht auf die gegebenen Umstände (z.B. bei Futtermittelallergie auf entsprechende Komponenten verzichten), anstatt auf solche „Spezialfutter“ zurückzugreifen.

Offtopic:

Das Futter klingt nicht schlecht. Wobei die Deklaration (wobei stammend von vertreibenden Händlern, nicht vom Hersteller) auch nicht komplett nachvollziehbar ist. Ich habe allerdings keine (funktionierende) herstellereigene Seite mit direkten Angaben gefunden. An erster Stelle steht z.B. „Rindfleisch“ was kein Muskelfleisch sein muss. Weißt du wieviel % Muskelfleisch das Futter genau enthält?
 
  • Indoor Futter Beitrag #12
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Ryoko

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AW: Indoor Futter

Das kann möglich sein - hab jetzt nicht drauf geachtet, ob es eine AT-Seite war. Aber das gilt eben nicht nur für Euter, sondern auch für bestimmte andere Zutaten, im Gedächtnis blieb mir aber nur das Euter.

Richtig Tiger, dazu kommen Inhaltstoffe wie "Milch und Milcherzeugnisse", was sicherlich Abfall und nebenbei für die Tiere gar nicht gut ist, "pflanzliche Nebenerzeugnisse" etc. sagt ja auch alles... Würd ich nie füttern, so einen Mist :? Ist nicht besser als ALDI-Futter.
Ich frage mich ja, was dieses tierische Eiweiß darstellen soll, wenn nichtmal mehr da steht, dass es Fleisch ist.

Meintest du mit dem
Offtopic:

jetzt Mac's oder wen anders aus dem Beitrag? :)

Tiger, was sagst du eigentlich zu Oligosacchariden im Futter? Ich hab diesbezüglich schon viele Diskussionen gelesen - die einen motzen, dass es Zucker ist, die anderen sagen, dass es mehr ein Ballaststoff ist, weil es erst im Darm gespalten werden kann und außerdem wichtig für Darmgesundheit und Verdauung ist.

Hunter hat ja auch eine Futtermittelallergie und frisst Pferd und Kartoffeln (Kartoffeln gekocht, Pferd pur aus der Dose), ich dachte darüber nach, mit Trockenfutter noch etwas zu ergänzen, damit der Kot etwas fester wird... Aber es gibt wohl nur eine Sorte Pferd und Kartoffel von Exclusion, hier mal die Inhaltsstoffe:

* Kartoffeln, getrocknetes Pferdefleisch, pflanzliche Öle, Leinsamenöl, Vitamine, Mineralstoffe, Taurin, Aloe Vera, Rosmarinauszug.
Trockenfleischanteil: ca. 30%.

Findest du das gut? Mich überzeugt das ehrlich gesagt nicht - besonders die Öle, Aloe Vera und Rosmarin stört mich. Davon kriegt er doch garantiert Durchfall - er frisst nur Kartoffeln, Pferd mit etwas Eierschalenpulver und eben dieses Pulver über dem Futter. Wenn ich jetzt mit dem ganzen Kram da komme... Was sagst du dazu?
 
  • Indoor Futter Beitrag #13
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Tiger1

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AW: Indoor Futter

Ich meinte das „meinHundefutter“. Bei Mac’s handelt es sich soweit ich weiß bei der Angabe „Fleisch“ um Muskelfleisch. Zumindest bei Katzenfutter.

Fructo-Oligosaccharide sind tatsächlich Zucker, die von körpereigenen Enzymen nicht verdaut werden können. Verdauliche Kohlenhydrate werden schon beginnend im Mund/Maul zerlegt, so dass sie im Dünndarm bereits möglichst als einfache Zucker angekommen. So können sie dort bereits zum Großteil resorbiert werden. Anders verhält es sich mit Kohlenhydraten, die nicht von den körpereigenen Enzymen zerlegt werden. Sie können auch nicht aus dem Dünndarm in den Körper aufgenommen werden, sondern gelangen in die hinteren Darmabschnitte. Hier leben zahlreiche Mikroorganismen, welche die noch vorhandenen Nährstoffe für sich nutzen. Diese Darmflora erfüllt viele wichtige Funktionen und wird natürlich davon beeinflusst, was an Nahrung vom Wirt aufgenommen wird und was davon bei der Darmflora noch ankommt. Neben den Mirkoorganismen, die nützliche Aufgaben erfüllen gibt es auch solche, die pathogen sind oder werden können. Letztere werden mitunter von den nützlichen Mikroorganismen gehemmt. Es ist also ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, welche die Darmflora beeinflussen.

Über die Wirkung von Fructo-Oligosaccharide gibt es verschiedene Untersuchungen. Man hat sowohl bei Menschen als auch bei Tieren eine verbesserte Kalziumaufnahme festgestellt. Wenn FOS von den Mirkoorganismen zerlegt wird entstehen Gase und Säuren, dadurch ändert sich der pH-Wert im Darm und verbessert die Kalziumresorption.
Zusätzlich gelten FOS als selektive Nahrungsgrundlage für diverse nützliche Mikroorganismen. Da sie zum großen Teil den Mikroorganismen zukommen beeinflussen sie auch die Zusammensetzung der Darmflora. Sie gelten dadurch als gesundheitsförderlich und als sog. Präbiotika. Allerdings wurde diese Wirkung nicht in allen Studien nachgewiesen. FOS werden auch von Bakterien genutzt, die (in größeren Mengen) weniger gesund sind und vor allem Gase produzieren. Es gibt wohl Menschen, die diesbezüglich mit kleinen Mengen FOS schon Probleme bekommen.

Unbedenklich sind FOS daher nicht, auch wenn sie in einigen Fällen durchaus gesundheitsfördernd zu sein scheinen. Ein Problem ist, dass es sich beim Darm und seiner Darmflora wie gesagt um ein hochkomplexes System handelt, dass von einem Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren beeinflusst wird. Deshalb scheint vieles in der Theorie erstmal einfach und positiv, aber einzelne Aspekte herauszupicken kann zu falschen Schlussfolgerungen führen. Vor Jahren war man auch so überzeugt von der gesundheitlich positiven Wirkung von Vitaminen, inzwischen wurden diesbezüglich sehr kritische Stimmen laut.

Die Frage ist wie sich ein Zusatz an konzentrierten FOS auf Dauer bei einem gesunden, ausgewogen ernährten Tier auswirkt. Denn bei diesen kann man von einer funktionierenden Darmflora ausgehen. Da könnte es durchaus negative Folgen haben, wenn man versucht bestimmte (selbst wenn wirklich nur nützliche) Bakterien in einem unnatürlichen Übermaß zu fördern bzw. den pH-Wert zu verändern. Daher halte ich den Einsatz eines Konzentrats im täglichen Futter bei gesunden Tieren für bedenklich.
Was ich hingegen als unproblematisch ansehe sind Pflanzen mit entsprechenden Bestandteilen (Ob nun FOS oder auch Inulin). Solche komplexen Produkte haben noch mal eine „andere“ Wirkung als Konzentrate. Z.B. eine Überdosierung von Vitaminen ist bei frischem Obst praktisch nicht möglich. Regelmäßig (nun nicht unbedingt jedes jeden Tag, sondern mit etwas Abwechslung, wie bei vielem anderen eben auch) Chicoree, Topinambur, Schwarzwurzel etc. mit ins Futter zu geben halte ich nicht für bedenklich. Diesbezüglich sind mir auch einige Erfahrungen bei verschiedenen Tierarten bekannt, die solche Pflanzen bei Magen-Darm-Beschwerden gerne annehmen. Positive Effekte scheint es also zu haben.

Pflanzen wie Aloe Vera täglich zu jeder Mahlzeit ins Futter zu mischen finde ich auch alles andere als ideal. Ab und zu ja, bei Notwendigkeit gezielt auch mal als Kur, aber ansonsten ein eher ungeeigneter Bestandteil in einem solchen Fertigfutter. Kräuter ins Futter zu mischen scheint ein momentaner Modetrend, weil es wohl auf die Käufer einen gesunden Eindruck macht, weniger weil es eine sinnvolle tägliche Ergänzung ist.

Ich sehe es aber generell etwas kritisch bei weichem Kot Trockenfutter zu füttern. Zu einer Zunahme des Wassergehaltes im Kot kann es aus verschiedenen Gründen kommen. Das Problem sind osmotisch aktive Substanzen, welche im Futterbrei enthalten sind. Normalerweise werden sie absorbiert, ist das nicht der Fall, „halten sie das Wasser fest“, es kann dann im Dickdarm nicht ausreichend resorbiert werden. Werden die osmotisch wirksamen Substanzen nicht absorbiert, kann das verschiedene Ursachen haben. Z.B. ein Überangebot, ein Fehlen von nötigen Enzymen, Mangel an Gallensäure oder sie gelangen vermehrt in den Darm, weil die Schleimhäute oder Transporter, welche dafür zuständig sind, geschädigt wurden.
Wenn ein Hund lang anhaltende Darmprobleme hat, ist da dann oft einiges im argen. Die Darmflora ist häufig durcheinander, die Schleimhäute und Darmwand können angegriffen und geschädigt sein. Es kann sehr lange dauern, bis solche Probleme wieder behoben sind, sofern sie denn überhaupt wieder behebbar sind. Mehrere Monate sind nichts ungewöhnliches.
Trockenfutter hat natürlich bedingt durch seinen geringen Gehalt an Flüssigkeit den Effekt, das es diese vermehrt bindet. Das kann zur Folge haben haben, dass der Kot fester wird und „stopft“. Die Frage ist, ob das letztendlich wirklich so positiv ist oder ob damit nur ein Symptom verschleiert wird, die eigentliche Ursache aber nicht auf Dauer sogar verschlimmert wird.
 
  • Indoor Futter Beitrag #14
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Ryoko

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AW: Indoor Futter

Danke für deine ausführliche Antwort!

Ja, so in etwas wie du sehe ich das auch. In Wolfsblut Trockenfutter ist ja in (sehr geringen) Mengen FOS enthalten, bei Nero hab ich diesbezüglich gute Erfahrungen gemacht. Als wir ihn bekamen, hatte er eine Störung des Bakterienhaushalts im Darm, er hatte wohl mehr schlechte als gute und deshalb stank er furchtbar nach Fisch aus dem Maul und aus dem After. Nach der Genesung war alles in Ordnung, jedoch kam es dennoch ab und zu vor (ca. 1-2 mal wöchentlich), dass er, wenn er "mal groß musste", wieder nach Fisch gestunken hatte. Seit wir Wolfsblut füttern, hat das komplett aufgehört, seit über 2 Jahren. Das könnte u.U. durchaus an dem FOS liegen - ich denke also für Nero ist das gar nicht schlecht. Ansonsten hatte er nie wieder Verdauungsprobleme, nicht ein Mal in seinem Leben.

Das ist natürlich auch richtig. Hunter hat ja eine chronische Gastritis und leider auch eine chronische Darmentzündung (Futtermittelallergie, Sodbrennen), dünnen Kot hat er eigentlich, seit er lebt. Es ist jetzt schon viel besser geworden, aber eben immer noch recht weich. Es ist ausreichend, um die Analdrüse zu leeren, damit hat er also keine Probleme. Ich dachte nur, ich könnte ihm damit einen Gefallen tun - aber wenn ich die Inhaltsstoffe so sehe, eher nicht. Er würde sofort wieder allergische Reaktionen kriegen, wenn er plötzlich Rosmarin und Aloe Vera im Futter hätte... von daher lass ichs lieber sein.

Soweit ich weiß ist die Handelsseite von "MeinHundefutter" auch der Hersteller, es wird jedenfalls immer von "Wir" gesprochen. Wie viel % Muskelfleisch sind, weiß ich leider auch nicht - steht auch nicht dabei. Das Pferd pur ist aber weicher als normales Nassfutter.

EDIT:
Habe mit meiner Futterlieferung gestern ein Prospekt von MeinHundefutter erhalten, wo verzeichnet stand, dass die Angabe "Fleisch" (z.B. auf der Büchse "Pferdefleisch") ausschließlich Muskelfleisch bezeichnet. Hat mich auch erstaunt.
 
  • Indoor Futter Beitrag #15
P

Perserkatze

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AW: Indoor Futter

Hallo,

ich bin auch kein Freund von diesem ganzen Spezialfutter - ausgenommen die Katze hat eine Krankheit wie eine Nierenschwäche. Denke, dass bei Indoor Katzen vor allem auf viel Bewegung durch Spielen geachtet werden sollte. Das ist denke ich mal das wichtigste.

lg
Perserkatze
 
  • Indoor Futter Beitrag #16
Kirschblüte1

Kirschblüte1

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AW: Indoor Futter

Bei den meisten Krankheiten ist es besser man Füttert wirklich Hochwertiges Nassfutter oder am besten noch Barf. Aber diesen ganzen Spezialfutter sind da nicht wirklich angezeigt.
 
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