Hund spinnt total

[Hasen_Mama87]

Hallo erstmal,

also meine Eltern haben einen Hund, Schätzungsweise 10 Jahre alt. Es ist ein kleiner Pinscher-Mix. Er hat ein Herzleiden und ein paar Probleme mit der Schilddrüse, zudem hustet er fürchterlich.

Wir haben ihn bekommen da war er ca. 2 Jahre alt. Mein Onkel hat ihn "angeschleppt". Angeblich hatte ein Bekannter von ihm gedacht es wäre ein Doberman. Nun wollte er ihn loswerden und wir nahmen ihn auf.

Aber dies nur am Rande, unser Hauptproblem ist die Aggressivität. Er ist furchtbar aggressiv gegen andere Hund, bellt ohne Grund Menschen an und uns schnappt er sogar. Neuerdings haben wir Probleme den kleinen Scheisser an die Leine zu machen.

Er knurrt nicht einmal als Vorwarnung, er schnappt einfach zu. In manchen Situationen beim Gassi gehen dreht er völlig frei und beißt mir dann in die Schuhe. Er hat mir auch mal in die Wade gebissen, tat höllisch weh.

Anfangs war es noch nicht so schlimm, es hat sich alles erst später entwickelt. Man konnte ihn anfangs auf den Arm nehmen, versucht man es nun wird man sofort gebissen.

Vielleicht weiß jemand Rat. Kann man ihn für seine Handlung bestrafen (natürlich keine Schläge)? Ich belohne ihn immer wen er sich vernünftig an die Leine machen lässt, trotzdem haben meine Eltern furchtbare Angst vor ihm.

P.S.: Ihr solltet ihn mal beim TA erleben.

 

[Strassenköterin]

Hasenmama, ich glaube nicht, dass ihr alleine das Problem in den Griff bekommt. Ich rate euch, eine gute Hundeschule zu suchen.

LG Strassenköterin

 

[Hasen_Mama87]

Is er denn nicht schon etwas zu alt? Ich meine, kann er überhaupt noch was lernen?

 

[Hasen_Mama87]

Trotzdem danke für die schnelle Antwort, ich werde es meinen Eltern zutragen und hoffe dass sie es auch ernst nehmen und machen.

 

[Strassenköterin]

Du meinst: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr?"

Ich glaube, auch im höheren Alter kann euer Hund noch etwas lernen. Es ist ja nicht so, dass nur der Hund etwas lernen soll, sondern der Mensch auch. Es muss ja im Laufe der Zeit etwas schief gegangen sein, dass euer Hund sich nun so benimmt.

Sei nicht böse, aber es fehlt oft an der Einsichtsfähigkeit des Menschen, dass er etwas falsch gemacht hat.

LG Strassenköterin

 

[Hasen_Mama87]

Ich selbst vermute ja das er sich als Alphatier sieht. Ich habe auch schon oft mit meiner Mutter darüber gesprochen. Sie nickt immer nur und stimmt mir zu, aber ändern tut sie nichts.

Momentan bin ich die einzige die ihn an die Leine machen kann. Ich lass mir aber auch von dem Hund nichts gefallen. Außerdem finde ich wenn man dem Hund zeigt dass man Angst vor ihm hat wird es doch nur noch schlimmer.

 

[Strassenköterin]

Da kannst du wohl Recht haben. Wenn ein Hund nicht erkennen kann, wer hier der Chef ist, dann versucht er selbst, diese Position einzunehmen.

LG Strassenköterin

 

[Ryoko]

Der Kleine ist dominant und sieht sich als Alpha, das ist richtig. Das das manchmal ganz plötzlich kommt ist normal. Ist eben ein Terrier, die haben ganz schön Feuer im Hintern. Selbstverständlich kann ein Hund jedes Alters noch Beliebig lernen, da gibt es bei Hunden keine Altersgrenze.

Normalerweise ist das ein klarer Fall von Dominanz und man greift den Hund an der Kehle, unterwirft ihn und damit erledigt sich das nach wenigen Anläufen. Allerdings sagst du, dass er sehr krank ist und so könnte diese Aufregung ihm schaden, besonders weil er Herzkrank ist. Ich empfehle also es vorerst anders zu versuchen und nicht gleich zu unterwerfen (ist eben ein Rangkampf und so wird sich der Hund aufregen, weil er sich dagegen wehrt).

Schaut euren Alltag an. Darf der Hund immer auf die Couch/Bett wann er will? Läuft er manchmal über euch drüber (zB. auf dem Sofa)? Darf er selbstständig fressen, weil bspw. das Futter immer bereitsteht? Seid ihr nicht konsequent (zB. wenn man ruft und er nicht kommt, dann ist das nicht schlimm)? Wenn ja, gilt es das zu ändern. Ich würde ein Gehorsamkeitstraining auf dem Hundeplatz empfehlen (fallt nicht auf einen privaten Hundetrainer rein, die erzählen zu 90 % nur Mist und ziehen euch das Geld aus der Tasche. Meistens tun die eh nicht mehr als Leckerchen zu verteilen und das macht die Situation schlimmer).

 

[Tiger1]

Hallo,

in solchen Fällen sollte man zusammen mit allen Familienmitgliedern einen kompetenten Hundetrainer aufsuchen. Das Problem liegt in den meisten Fällen auf den Seiten der Besitzer und häufig muss sich im Umgang mit dem Tier das ein oder andere ändern, damit sich dessen Verhalten ändert.
Daher ist es sinnvoll, wenn ein Fachkundiger sich vor Ort ein Bild von der Situation macht und euch unterstützt.

Einen Hund auf den Rücken zu werfen ändert nichts an den Ursachen der Probleme und kann die Situation noch schlimmer machen.

 

[Hasen_Mama87]

Danke für die schnellen Antworten. JEdoch ist unser Hund kein Terrier sondern ein Pinscher.

 

[Ryoko]

Man wirft einen Hund auch nicht "einfach auf den Rücken". Man unterwirft ihn und dazu braucht man Gefühl und Fachkenntnis, außerdem dazu müssen sich andere bestehende Lebensgewohnheiten ändern. Jegliche Dominanzanfälle werden durch das Unterwerfen im Keim erstickt und lassen sich mit entsprechender Änderung dominanzverursachender Lebensweisen auch künftig vermeiden. Ich rate davon durch die Herzkrankheit aber ab.

Pinscher und Terrier unterscheiden sich im Charakter nicht maßgebend, sie brauchen beide eine sehr konsequente Erziehung und können ziemlich dominant werden wenn man ihnen den Raum dafür lässt. Ich empfehle euch auf den Hundeplatz zu gehen und dort ein Gehorsamkeitstraining zu machen, konsequent zu sein und Sachen, wie ich bspw. oben erwähnt habe umzuändern. Da sollte aber die ganze Familie dabeisein und auch mitmachen, sonst wird der Hund sich nur demjenigen der alles ausführt unterwürfig zeigen und beim Rest bleiben wie bisher. Also Teamwork ist angesagt