Hefen-Zähne-Sabbern

[Korkurfan]

Hallo, ich wieder mit einem Problem bei meiner Buddy.

Letzte Woche Sonntag haben wir bemerkt, dass die Kleine schlecht frisst und weichen Kot hat. Am Montag beim Tierarzt haben wir dann eine Kotprobe abgegeben und Critical Care zum Zwangsfüttern bekommen. Außerdem ProPre Bac (oder so Ähnlich, habe leider die Packung schon weggeschmissen), also gute Bakterien für den Darm in Pulverform, falls sie einfach Bauchweh hat.

Am nächsten Tag wurde anhand der Kotprobe festgestellt, dass sie eine Menge Hefen im Darm hat, wahrscheinlich durch zu viel Apfel (im Gehege steht ein Apfelbaum).
Dagegen haben wir dann Nystatin Albrecht bekommen.
Außerdem Schmerzmittel, da ihr Zahnfleisch leicht geschwollen war und ein Zahn sie vielleicht beim Fressen gestört haben könnte (sie sabbert oft).

Gestern haben sie ihr dann schließlich nach dem Röntgen den Zahn gezogen und wir haben Buprenovet zusätzlich zu allen bis jetzt aufgeführten Medikamenten bekommen.

Buddy hat in letzter Zeit massiv abgenommen: Ihr Normalgewicht war etwa 1900g, heute wog sie nur 1642g.
Immerhin hat sie wieder Appetit und frisst, wenn sie Schmerzmittel bekommen hat.

Habt ihr eine Idee, was das nun sein könnte?
Die Theorien der Tierärzte (Gemeinschaftspraxis) waren bis jetzt Zahnproblem und/oder Hefen, also Bauchweh.

Habt ihr vielleicht Vorschläge, wie wir ihr Gewicht wieder normalisieren können?
Wir bieten ihr ständig ihr Lieblingsfressen an, also Kohlrabiblätter und frische Petersilie, Petersilienwurzel frisst sie auch ab und zu. Möhren geben wir z.Zt. nicht, wegen den Hefen.

Und wegen dem Sabbern: Laut diebrain weist dies auf einen Pilzbefall im Maul hin, aber das müssten die Tierärzte doch bemerkt haben?
Oder kommt das alles nur davon, weil ihr die Zähne weh tun?
Ihre Wurzeln sind ein einziges Chaos, das merkt man schon, wenn man außen an ihrer Kieferlinie entlang fährt. :?

Sorry, ist doch mal wieder ein Roman geworden.
Ich hoffe es hat trotzdem jemand die Geduld gehabt, das zu lesen und kann mir vielleicht mit ein paar Erfahrungen und Tipps helfen.

Liebe Grüße,
Korkur

 

[Tiger1]

Sabbern kommt oft durch Zahnprobleme. Was kam denn beim Röntgen bezüglich der anderen Zähne heraus? Hat sich der Zustand seit dem letzten Röntgen verändert?

Was genau hast du denn in letzter Zeit gefüttert? Wurde schon eine zweite Kotprobe bezüglich der Hefen untersucht?

 

[Korkurfan]

Hallo
Zu den Röntgenbild hat sie nur gesagt, dass ihre Wurzeln wie immer wie Kraut und Rüben aussehen. Ihre Zähne sehen für ihre Verhältnisse gut aus, aber eben nur für ihre Verhältnisse.

In letzter Zeit wurde wieder Gemüse gefüttert, seitdem alle Wiesen in unserer Nähe abgemäht wurden.
Also Kohlrabi und die Blätter, Petersilienwurzel, Sellerie und davon die Wurzel, Gurke, Chinakohl, Wirsing, Fenchel, Möhren... alles, woran sie eigentlich gewöhnt sind.
Das einzige was meiner Meinung nach die Hefen verursacht haben könnte, waren die vielen Äpfel.

Eine zweite Kotprobe haben wir noch nicht abgegeben.
Laut diebrain sollte nach Absetzen des Hefe-Medikaments nochmals eine gemacht werden.
Könnte nur ein bisschen knifflig werden, eine zu holen, die wirklich von ihr stammt. :?

Was noch komisch ist, ist dass sie dauernd am kauen ist. So als hätte sie was im Mund. Ist dies das Zähneknirschen, das signalisieren soll, dass ihr was weh tut?
Schmerzmittel hat sie heute morgen schon bekommen, leider frisst sie noch nicht wirklich.

Liebe Grüße,
Korkur

 

[Tiger1]

Wie geht es ihr denn inzwischen? Frisst sie wieder? Hast du schon versucht ihr das Futter kleinzumachen?

Haben sie sich denn hauptsächlich von Äpfeln ernährt oder warum hast du gerade diese im Verdacht?

 

[Korkurfan]

Es geht inzwischen besser, sie frisst wieder selbstständig, bekommt aber noch ihre Medikamente.
Sie haben sich in der Zeit nicht unbedingt hauptsächlich von den Äpfeln ernährt, aber es war auf alle Fälle mehr, als sie gewohnt waren.
Sonst gab es immer einmal die Woche ein kleines Stück als Leckerchen oder nach dem TA-Besuch als Belohnung.
Das Sabbern könnte natürlich auch von dem Buprenovet kommen bzw. dadurch verstärkt werden, zumindest steht bei den Nebenwirkungen etwas von Salvation.
Waren am Dienstag nochmal bei der TÄ, diese konnte aber wirklich nichts im Mund feststellen, was sie stören könnte bzw. was sie noch entfernen könnte.
Hasi braucht schließlich noch ein paar Zähne und die Wurzeln bekommt sie nicht ganz raus, da sie gebogen sind und ihr das Instrument fehlt, die Dinger ganz rauszupulen.

Ich hätte noch 2 Fragen und zwar niest sie ab und zu, kann es davon kommen, dass es ihr in der Küche zu kalt ist?
Wir halten es extra kühl, heizen dort nicht und lassen die Tür zur Speisekammer auf, in der ein kleines Fenster immer geöffnet ist.
Die TÄ hat dazu gesagt, dass wir es mal weiter beobachten sollen.
(Sie leben z.Zt. in der Küche, damit wir die Kleine besser beobachten können. Sie bekommen aber Auslauf auf dem Balkon, wenn sie Lust haben.)

Und meine Mutter meint, dass man bei Hefen im Darm keine "süßen" Sachen, wie Möhren füttern soll. Stimmt das?

Vielen Dank für die Hilfe!!
Liebe Grüße,
Korkur

 

[Tiger1]

Kälte ist für Kaninchen eigentlich kein Problem, sofern sie nicht gesundheitlich bedingt keinen ausreichenden Kälteschutz (also Winterfell/Fettgewebe) haben bzw. so krank sind dass sie zusätzliche Wärme brauchen. Problematisch kann es aber werden wenn es Durchzug gibt. Niest sie denn nur oder hat sie auch Ausfluss?

Das mit dem Zucker ist bei Hefen so eine Sache für sich. Generell kommen Hefepilze auch bei gesunden Kaninchen in der Darmflora vor. Kippt nun das Darmmilieu, verändert sich die Darmflora, z.B. können sich Hefepilze stark vermehren mit entsprechend negativen Folgen für das Tier. Zucker ist für Hefen die ideale Vermehrungsgrundlage, viel Zucker kann diesbezüglich also durchaus problematisch sein.
Allerdings sind Zucker auch von großer Wichtigkeit für die Funktion des Verdauungssystems der Kaninchen. Die natürliche Nahrung von Kaninchen sind bekanntlich Kräuter und auch Süßgräser, die ihren Namen aus gutem Grund tragen. Löwenzahn hat Beispielsweise ca. 8% Zucker, bei Wildgräsern sind es etwa 10%. Dieser Zuckeranteil ist dann natürlich auch in Heu enthalten und kann, wenn dieses von Nutzwiesen stammt noch höher sein, da kultivierte Gräser einen noch höheren Zuckergehalt haben können. Karotten enthalten etwa 5% Zucker, Äpfel etwa 10%. Daher ist es auch ein Mythos, dass der Obst generell einen bedenklich hohen Zuckergehalt hätte. Das Verdauungssystem von Kaninchen ist sehr komplex und viele Faktoren beeinflussen das Darmmilieu. Einfach versuchen auf Zucker zu verzichten ist also nicht sinnvoll und mit vernünftigen Futtermitteln auch gar nicht möglich.
Worauf verzichtet werden sollte ist Fertigfutter, nicht nur wegen seines oft hohen Anteils an Kohlenhydraten, sondern auch wegen der oft mangelhaften Struktur, die das Darmmilieu sehr negativ beeinflussen kann. Das gilt übrigens auch für solche Zusätze wie CC.

Wichtig ist dafür zu sorgen, dass alles im Darm wieder ins Gleichgewicht kommt. Idealerweise also strukturiertes Grünfutter, alles was sich positiv auf die Verdauung auswirkt und vertragen wird (und entsprechend auch bekannt ist), z.B. Oregano, Majoran, Thymian und Basilikum sind da empfehlenswerte Kräuter. Eventuell wären sogar ein paar Sämereien sinnvoll, wie Schwarzkümmel, Fenchelsamen etc.. Auf Möhren zu verzichten halte ich nicht für nötig, zumal diese sich ja auch positiv auf die Verdauung auswirken. Ich schick dir aber gleich mal noch eine PN zu dem Thema.

 

[Korkurfan]

Hallo und Danke für die Antwort und die PN

Zum Thema Durchzug : Das Fenster in der Speisekammer, deren Tür zur Küche offen steht, ist immer offen, um die Küche kühl zu halten. Kann schon sein, dass es da manchmal zieht... Schrott, daran hab ich gar nicht gedacht.
Sie hat keinen Ausfluss.

Wir haben in letzter Zeit viel Kohlrabiblätter und andere Fasersachen gefüttert (z.B. Blumenkohlblätter).
Petersilie hat sie auch öfters bekommen, ansonsten kennt sie nicht viele anderen Kräuter außer vielleicht Dill... Basilikum mag sie nicht, das haben wir schon ausprobiert.

Mir sind noch weitere Fragen eingefallen z.B. ob sie durch Wärme ihr Winterfell wieder verlieren können.
Buddy hat leider nicht viel Fettgewebe, sie ist ein bisschen mager geworden, auch wenn sie in den letzten Tagen wieder sehr zugenommen hat.

Auch habe ich bemerkt, dass ihr Bauch öfters ziemlich laut grummelt. Hat das was mit den Hefen zu tun? Die sollten doch eigentlich langsam weg sein, die Behandlung dauert nun schon 10 Tage an.

Vielen Dank für deine Geduld..
Liebe Grüße,
Korkur

 

[Tiger1]

Die genannten Kräuter kannst du auch anbieten, wenn sie diese nicht kennt. Im Idealfall frisch, aber wenn nichts frisches da ist geht auch getrocknet. Zwingen kannst du sie natürlich nicht, aber immer über mehrere Tage anbieten, oft müssen die Kaninchen solche Kräuter erst mal als probieren, bevor sie das als Futter akzeptieren.
Bauchgrummeln kann ein Hinweis darauf sein, dass noch nicht alles wieder in Ordnung ist. Hat sich das inzwischen gegeben?

Winterfell können sie verlieren, aber sie können es auch wieder bekommen. Solange man Kaninchen nicht direkt von der beheizten Wohnung mitten im kalten Winter ins Freie setzt, gibt es da eigentlich keine Probleme.

 

[Korkurfan]

Danke für deine Hilfe!

Ihr geht es soweit wieder gut, kein Sabbern, kein Bauchgrummeln mehr, die Medikamente sind abgestellt und sie futtert ihre gewohnte Menge
Sie niest noch ab und zu, aber weiterhin ohne jeglichen Ausfluss.
Momentan ist nur das Klo mit Kleintierstreu und Stroh gefüllt und darauf hat sie noch nie so reagiert, ich frage mich wirklich, woher das kommt.

Bis Lady wieder gesund ist, bleiben sie auf alle Fälle noch drin. Dann werden wir sehen, wie wir sie wieder an die Außentemperatur gewöhnen...
Buddy sollte vielleicht auch noch ein bisschen Gewicht zulegen, so ganz hat sie ihr Ursprungsgewicht noch nicht erreicht, aber das wird bald wieder, denke ich.

Liebe Grüße,
Korkur