Aufschlüsselung der Deklaration anhand eines Beispieles

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habe eben auf dieser Seite nachgesehen:
http://www.healthfood24.com/de/Wolf...frei-15-kg?0&gclid=CNzysdCO1bkCFUlc3godo0cAdQ

Protein 21 %, Fett 9 %, Rohfaser 3 %, Rohasche 8 %, Feuchte 8 %

Der Rohaschegehalt liegt bei 8%! Der Wert sollte nicht mehr als 5% sein, sonst schlägt sich es mit der Zeit auf die Nieren/Leber (wenn man dieses Futter auf Dauer gibt)

Der Proteingehalt ist für Hunde, die nicht sehr viel Sport treiben, ausreichend, für ältere Hunde ist er zu hoch. Hier muss man immer unterscheiden, wie der Hund bewegt wird und wie sein Gesundheitszustand ist. da lässt sich nun auch über die Fettwerte streiten.. für miene Hund sind sie zu hoch - für einen "Sporthund" evtl. zu niedrig - das kommt natürlich immer auf die Häufigkeit der Ausübung des Sportes und die Intensität an

INHALTSSTOFFE:
Frische Kartoffeln, frisches Entenfleisch, getrocknetes Entenfleisch, Kartoffelprotein, Entenfett, Hühnerleber, Leinsamen, mediterrane Kräuter, Topinambur, Erbsen, Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren, Holunderbeeren, Aroniabeeren, Anissamen, Bockshornklee, Löwenzahn, Taurin, Lysin, Mineralien und Vitamine (incl. DL-Methinine, probiotische Stoffe Fructooligosacharide und Mannaoligosacharide), Yucca Schidigera Extrakt, L-Carnitin, Beta-Carotin


Die Inhaltsstoffe fangen an mit Kartoffeln...
Es wird immer nach dem höchtsten Anteil aufgezählt (das ist so gesetzlich vorgeschrieben)
Leider sieht man nicht, welchen Anteil wirklich in % enthalten sind, auch nicht beim Fleisch.
sämtliche Früchte und Kräuter haben eine Wirkung - auch im Futter!
Welche Vitamine und Mineralstoffe sind in diesem Futter?

Was die einzelnen Kräuter wirklich bewirken, kann jeder selbst nachgooglen.
Kräuter haben immer eine Wirkung - und es gibt auch ein"zuviel/zu wenig"....
Welche Kräuter sind denn nun genau enthalten?
Wirken denn die verschiedenen Kräuter auch dann noch, wenn man sie wegen dem gesundheitlichen Aspekt
einsetzen möchte, wenn der Hund sie die ganze Zeit erhält?

Leinsamen hat hier die gleiche Wirkung wie beim Mensch, er reguliert den Darm. Wirkt er auch noch, wenn ich ihn aus gesundheitlichen Gründen einsetzen möchte?

Fructooligosacharide = Zucker
http://de.wikipedia.org/wiki/Oligofructose

wie auch Mannaoligosacharide
http://de.wikipedia.org/wiki/Oligosaccharide


Zum Yucca Schidigerea Etrakt
http://www.wirkstofflexikon.com/data/de/Yucca Schidigera.html

Braucht das Futter es tatsächlich, wenn es so hochwertig ist?

wachsen allerdings auch in der Wüste
http://de.wikipedia.org/wiki/Yucca_schidigera

müssen dann importiert werden. Ist es ein "überwachter" und gezogener oder wilder Bestand?
Wie wirkt es dann wirklich?

Taurin (Topinambur) kann jeder gesunde Hund in ausreichender Menge selbst herstellen (die barfer werden es wissen), wurde aber noch mal extra hinzugefügt...
Warum?

L-Carnitin
http://de.wikipedia.org/wiki/Carnitin

Ein industiell hergestellter Stoff?
Wirkt entwässernd (wie auch einige enthalten Kräuter).. warum ist es enthalten?
Beim Mensch wird dieser Stoff zum Abnehmen eingesetzt... und es wird davor gewarnt.
http://www.stern.de/gesundheit/abnehmen ... 75051.html


Beta-Carotin:
http://de.wikipedia.org/wiki/Carotine
Können auch künstlich hergestellt werden.
Es ist eine Vorstufe vom Vit.A, welches aber Fett braucht, um vom Körper aufgenommen zu werden . Wird auch als Farbstoff verwendet

Die Aufnahme von β-Carotin ist schlechter als von Vitamin A. Es muss etwa sechsmal so viel β-Carotin aufgenommen werden, um dem Körper die gleiche Menge Vitamin A zur Verfügung zu stellen

Alle anderen Stoffe kann man nun selbst nach schauen im Netz

Am besten ist, man googlet die einzelnen Bestandteile eines Futters (auf mehreren Seiten) nach und macht sich die Bedeutungen, was genau enthalten ist, selbst klar.

Alles in allem meine Meinung zu diesem Futter:
keine genaue Deklaration, also weiß der Verbraucher nicht, wieviele Anteile der Stoffe enthalten ist, bzw. was genau er seinem Hund füttert. Es bleiben (für mich) einfach zu viele Fragen offen,

Dieses Futter wird nach D eingeführt - hat also auch einen langen Weg hinter sich mit entsprechender "Umweltverschmutzung" und entsprechender "Haltbarkeitmachung". Ökologisch ist es deshalb sicher nicht.

Das hier ist nur ein Beispiel, wie man Futter aufschlüsseln kann um wirklich zu sehen, was es beinhaltet. Ich hätte jedes andere Futter genau so nehmen können.
 
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AW: Aufschlüsselung der Deklaration anhand eines Beispieles

Hallo,

ich finde die Idee toll, einen solchen Infothread oben anzupinnen. Leider ist dieser hier ja schon etwas veraltet und daher auch nicht mehr ganz korrekt.
Zuerst möchte ich etwas zu Wolfsblut anmerken: Es lohnt sich, die Originalseite (wolfsblut.com) anzuschauen, nicht den Shop. Dort ist die Deklaration oft besser, besonders bei neuen Produkten. Dort ist auch wirklich alles an analytischen Bestandteilen aufgelistet. Dort sind inzwischen auch die Prozente der Inhaltsstoffe zu finden, leider aber nicht die Mineralstoffe für exakt dieses Futter (Wild Duck). Leider sind 99% aller Futtersorten unzureichend deklariert, Wolfsblut hingegen beschriftet im Vergleich dazu schon echt ausführlich (Platinum und Co. natürlich auch). Inzwischen sind auf der Webseite auch Quellen zu einzelnen, allgemeinen Aussagen zu finden, was ich sehr begrüße.

Zur Deklaration selbst:
Ja, was an erster Stelle steht ist in größtem Maße enthalten. Wer aber wissen will, wie das genau zu lesen ist, muss beim Hersteller erfragen, ob sich die Angaben auf die Roh- oder Trockenmasse beziehen. Fleisch schrumpft während des Backens unglaublich zusammen, da es einen hohen Feuchtigkeitsgehalt hat. Andere Inhaltsstoffe verlieren dadurch u.U. nicht ganz so viel Substanz und sind dann in der Trockenmasse in höherer Menge vertreten als das Fleisch.

Da inzwischen auch die Angabe von Wolfsblut auf der Webseite steht: Bei diesem Beispiel ist von Kartoffel und Ente je 25% enthalten. Danach kommt noch das getrocknete Entenfleisch mit 17%, wodurch der Fleischgehalt wieder höher ist als der Kartoffelanteil. Entenfett und Hühnerleber kommen dann noch dazu.

Ich bin inzwischen grundsätzlich dankbar, wenn Futterhersteller überhaupt offen und nicht geschlossen deklarieren. Der Unterschied ist ganz einfach:
Geschlossen: Fleisch, Getreide
Offen: Fleisch (davon X% Rind, etc.), Mais

Beim ersten werden nur die Gruppen angegeben, beim zweiten die genaueren Bestandteile.
Um vielleicht noch was zu erwähnen, was oft angenommen wird: Tierische Nebenerzeugnisse sind nicht unbedingt was schlechtes (und nicht unbedingt Federn), da fällt auch Blättermagen drunter, den manche Barfer schon fast heilig sprechen ;).

Diese Dinge fallen alle unter den Oberbegriff Zusammensetzung. Sprich: Hier geht es darum, was der Hersteller alles an Einzelkomponenten beigibt und dann kaltpresst oder in den Backofen schiebt. Für Hundehalter, die sich mit dem Thema Hundefutter genauer befassen wollen, ist erst einmal vor allem dieser Absatz wichtig. Denn die analytischen Bestandteile müssen grundsätzlich bedarfsdeckend sein, egal aus welcher Quelle sie stammen. Den Unterschied macht also in erster Linie, woher was kommt. Sprich ob es aus Fleisch, Gemüse und Milchprodukten stammt oder künstlich beigemengt wurde.

Wie bereits erwähnt wurde erfolgt die Deklaration immer absteigend. Allerdings sieht man am obigen Beispiel, dass das, was an erster Stelle steht (in dem Fall Kartoffel) nicht automatisch am meisten enthalten ist, wenn man alles zusammenrechnet. Deswegen: Immer alle Bestandteile mit einbeziehen. Ebenfalls wichtig ist dann eben der Unterschied Roh- zu Trockenmasse. Nur sehr wenige Hersteller geben hier den Bezugspunkt an, sodass der meist per Mail erfragt werden muss.

Die genaueren Vorschriften hierzu (EU-weit) sind im Leitfaden zur Kennzeichnung von Einzelfuttermitteln und Mischfuttermitteln vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit festgehalten (und basieren auf der Verordnung (EG) Nr. 767/2009 des europäischen Parlaments und des Rates über das Inverkehrbringen und die Verwendung von Futtermitteln). Wer Futter aus anderen Ländern (nicht EU) bezieht sollte sich entsprechend weiter informieren, welche Vorschriften dort gelten.

Es gibt verschiedene Dinge, die in der Zusammensetzung angegeben werden können. Am interessantesten sind meist Fleisch und Gemüse/Getreide. Hier vll mal ein Beispiel:
(frisches) Huhn: Angabe an Fleischanteil, optional mit Prozenten, was und wie viel in der Rohmasse zugegeben wurde. In der Trockenmasse ist der Wert entsprechend geringer (Flüssigkeitsverlust).
Fleisch (davon min. 5% Rind): Heißt genau das, was da steht: Mindestens 5 Prozent Rind, der Rest kann Fleisch jeden anderen Tieres sein (aber auch nur Fleisch und nichts anderes).
Fleischmehl: Ist Mehl vom Fleisch, welches haltbarer als Frischfleisch ist und bei der Verarbeitung kaum Flüssigkeit verliert.
(Geflügel)Protein (getrocknet)/Tierisches Eiweiß (hydrolysiert) und gleichwertige Bezeichnungen: Das isolierte Protein einer Fleischsorte, ohne dass das Fleisch selbst zugegeben wird.
Tierische Nebenerzeugnisse/Fleischnebenerzeugnisse: Positiv, wenn es sich um Knochen und Innereien handelt, negativ, wenn es große Teile Fell und Federn sind. Diese Angabe ist recht kritisch, denn Teile wie Fell geben Barfer beispielsweise auch, um die Verdauung zu fördern, andererseits braucht es das in einem Fertigfutter eigentlich nicht.
Selbige Angaben (X und Nebenerzeugnisse) gibt es noch für Fisch, Ei, Milch usw..

Bei Getreide steht meist nur Getreide oder eben Mais/Gerste etc.. Was noch interessant sein dürfte ist Maiskleber. Das ist ein unverdaulicher Ballaststoffe, der als Bindemittel in die Rohmasse gemischt wird.
Rüben(trocken)schnitzel sind auch interessant, da sie Zucker, aber auch Vitamine enthalten. Einige Hersteller verwenden Rübenschnitzel inzwischen entzuckert. Außerdem dient auch das als Bindemittel und Ballaststoff.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse: Das kann im Prinzip alles sein, was nicht direkt die Frucht der Pflanze ist.

Inulin und Lignozellulose (u.ä.): Das sind reine Ballaststoffe, die beigemischt werden, um den Rohfasergehalt des Futters zu steigern. Dieser kann so hoch gesteigert werden, dass die Gesamtverdaulichkeit sinkt (ab 3%) und dadurch mehr Futter gefressen werden kann, ohne dass der Hund zunimmt (Trick für Diätfuttermittel).

Und dann gibts noch verschiedene Zuckerverbindungen wie Fructooligosaccharide (FOS) und Mannanoligosaccharide (MOS). Auch Gelenkflüssigkeitsverbindungen werden inzwischen beigemischt. FOS und MOS sollen sich bspw. positiv auf die Verdauung auswirken, die Verbindungen aus natürlichem Knorpel usw. sollen sich positiv auf die Knorpel und Gelenke des Hundes auswirken (bzw. Gelenkflüssigkeit).

Was die Kräuter angeht: Wenn da Löwenzahn draufsteht, ist auch genau das drin. Ob es sinnvoll ist, diese in größerer Menge zu füttern, bleibt jedem selbst überlassen. Persönlich würde ich mir das aufsparen, bis mein Hund wirklich Probleme hat.


Dann was ganz heiß diskutiertes: Zusatzstoffe. Da gilt die EU-Verordnung (EG) Nr. 1831/2003. Was keine Zulassung hat, darf nicht beigemischt werden, was beigemischt wird, muss zumeist deklariert werden. Es gibt fünf Klassen von Zusatzstoffen: technologische Zusatzstoffe, zootechnische Zusatzstoffe, ernährungsphysiologische Zusatzstoffe, sensorische Zusatzstoffe, Kokzidiostatika sowie Histomonostatika.
Technologisch: bspw. Konservierungsmittel, hierbei gehts um die technische Verarbeitung des Futters/Haltbarkeit
Zootechnisch: Einfluss auf die "Leistung" des Hundes/Steigerung derselben. Bspw. Enzyme zur Verdauungsförderung.
Ernährungsphysiologisch: Gleichen Mineralstoff- und Vitaminbedarf in einem Futter aus, sorgen also dafür, dass dieses den Mindestanforderungen zur Bedarfsdeckung entspricht.
Sensorisch: Optik, Geruch, etc. werden beeinflusst, also alles, was der Hund wahrnimmt. Bspw. Färbemittel.
Kokzidiostatika sowie Histomonostatika: Mittel, die schädliche Einzeller im Futter abtöten. Diese kommen NICHT ins Hundefutter, sondern befinden sich im Futter für manche fleischliefernde Tiere. Es können Reste davon ins Futter kommen, wenn das Fleisch verarbeitet wird. Darauf wird getestet und es gibt eine Maximalmenge jedes einzelnen Mittels, die im Hundefutter noch nachweisbar sein darf.


Analytische Bestandteile sind auch etwas sehr interessantes, da diese nach der Futtermittelherstellung gemessen werden, um die tatsächlichen Werte anzugeben. Besonders im Wachstum oder bei gesteigerter Aktivität sollte hierauf geachtet werden. Was viele oft vernachlässigen ist hier der Energiegehalt. Dieser ist eigentlich viel wichtiger als das Rohprotein, auch wenn beide nur in einem sinnvollen Verhältnis zueinander auch sinnvoll sind. Wer einen Sporthund hat, sollte eher auf den Energie- als auf den Rohproteingehalt schauen. Das Rohprotein selbst dient "nur" dem Muskelaufbau und -erhalt. Jegliche Energie, die hieraus gewonnen wird, wird auch darauf verwendet. Darum ist der Gesamtenergiegehalt und eigentlich auch der Fettgehalt für Hunde interessant, die viel Energie verstoffwechseln und über die Muskulatur hinaus verbrauchen.

Das wars glaube ich fürs Erste. Es ließe sich noch viel mehr schreiben, vor allem zu den analytischen Bestandteilen, aber ich bin jetzt schon nicht sicher, ob ich nicht die Maximalzeichenzahl erreicht habe :D.
 
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